Mit Ecken und Kanten
Auf einem Eckgrundstück ist ein moderner, fünfeckiger Solitär entstanden
Die Architektur des Mehrfamilienhauses in Schwerte wurde durch die topografischen und geometrischen Begebenheiten geprägt. Lindner Lohse Architekten aus Dortmund entwickelten daraus einen fünfeckigen Baukörper, der sich selbstbewusst, jedoch unaufdringlich in den Hang einfügt.
Das kompakte Gebäude steht auf einem 811 m² großen Eckgrundstück. Charakteristisch für die Außengestaltung sind die Klinkerfassade mit dem Klinker Farsund sowie die markanten Eckbalkone mit farbigem Putz, der sich auch im Treppenhaus wiederfindet. Fast nahtlos geht die Fassade in das Dach über. Bei der Dachdeckung entschieden sich Bauherr und Architekten für Zinkblech anstatt für konventionelle Ziegel. Das Material wurde optisch passend zur Klinkerverblendung gewählt und ist besonders robust und langlebig. Durch die senkrechte Linienführung der Zinkbedachung entsteht eine moderne Ansicht. Zwei große, ebenfalls mit Zinkblech verkleidete Dachgauben zur Nord- und Südseite sorgen für großzügige Räume unter dem Dach. Die bodentiefen Fenster erhielten einen anthrazitfarbenen Rahmen. Im Sockelgeschoss befinden sich zur Straße hin fünf Garagen sowie der in die Fassade eingeschnittene Eingang. Im rückwärtigen Teil wurden Kellerräume und Fahrradabstellflächen verortet. In den darüber liegenden drei Geschossen befinden sich acht barrierefreie Wohnungen mit einer Gesamtwohnfläche von 622 m². Durch ein innen liegendes von oben natürlich belichtetes Treppenhaus mit Aufzug wird der barrierefreie Zugang gewährleistet. Bei der Ausarbeitung der Grundrisse der zwischen 63 und 97 m² großen Wohnungen wurde großen Wert auf ein modernes und offenes Raumgefühl gelegt. So gehen die großzügigen Bereiche Wohnen, Essen und Kochen fließend ineinander über. Hochwertige Materialien wie Bodenfliesen, Fußbodenheizung und weiße Wand- und Deckenoberflächen tragen zu einer angenehmen Wohnatmosphäre bei. Alle Wohnungen verfügen außerdem über einen privaten Außenbereich in Form eines Balkons, einer Loggia oder einer Terrasse, die nördliche Erdgeschosswohnung hat einen Gartenzugang. Die Beheizung des Gebäudes sowie die Trinkwarmwasseraufbereitung erfolgt über einen Gasbrennwertkessel, unterstützt durch eine Solarthermieanlage auf dem Dach. Zusätzlich sorgt eine dezentrale Abluftanlage mit Fensterfalzlüftern für ein angenehmes Raumklima.
www.lindner-lohse-architekten.de
Fotos:
Detlef Podehl
www.podehl.com
(Erschienen in CUBE Ruhrgebiet 01|22)