Aus eins mach drei

Die geschickte Ausnutzung der Hanglage schafft Platz

Nordöstlich von Hamburg erstreckt sich eine abwechslungsreiche, leicht hügelige Landschaft, die durch eine Vielzahl an Seen geprägt ist. An einem dieser holsteinischen Seen liegt dieses Wochenendhaus einer Familie. Der Architekt Matthias Mecklenburg plante dieses am Hang gelegene helle Klinkerhaus in massiver Bauweise. Durch die örtliche Bauordnung war allerdings für ein Gebäude eine maximale Bruttogrundfläche von 60 m² sowie eine eingeschossige Bauweise vorgegeben. Um bei diesen Bedingungen dennoch ausreichend Platz für die Bauherren zu erschaffen, nutzte der Architekt geschickt die Lage am Hang aus. Dadurch ergibt sich ein Untergeschoss, welches auf der Seeseite über eine große Terrasse ebenerdig zugänglich ist. Durch die bodentiefen Fenster wirkt das Untergeschoss auf dieser Hausseite wie ein Vollgeschoss. Hier finden sich die Nebenräume und ein Gästezimmer mit Ausblick sowie angeschlossenem Gästebad. Die Haupterschließung des Hauses erfolgt über die Ostseite.

Eine zweite Terrasse befindet sich auf der Südseite im Bereich des Erdgeschosses. Im komplett offenen und stützenfreien Erdgeschoss erfreuen sich die Bewohner aus allen Positionen über einen Blick auf den See. Die Küche, der Essbereich und das Wohnzimmer sind längsseits nach Westen zum See hin ausgerichtet. Das Obergeschoss wird über eine einläufige Treppe erreicht. Es beherbergt zwei Schlafzimmer und das Hauptbad. Vom großen Schlafzimmer gelangt man auf die nach Süden orientierte Dachterrasse. Von hier aus haben die Bauherren den besten Blick auf den See gen Westen. Dies ist der perfekte Platz, um den Sonnenuntergang zu genießen.

Getrennt durch eine massive Treppe und betont durch den dunklen, kontrastierenden Klinker ist die Garage neben dem Haus angeordnet. Diese Trennung war eine weitere Vorgabe des Bebauungsplanes. Durch einen Gang unterhalb der Außentreppe ist es dennoch möglich, das Haus direkt von der Garage aus zu betreten.

Die Gartengestaltung ist mit schlichten, weiten Flächen und nur wenigen Materialien bewusst sehr reduziert gehalten, um der umgebenden Natur Vorrang zu gewähren. Die Zufahrt, die Außentreppe und alle Gehwege bestehen aus Betonplatten und Kiesflächen. Diese Kiesflächen sind mit Findlingen aus der Region abgegrenzt. Die Terrassen haben einen Belag aus Thermokieferdielen erhalten. Im Osten ist zusätzlich der Hang mit großen Feldsteinen und Kiesflächen abgefangen, sodass Oberflächenwasser hier versickern kann. Zum natürlichen Umfeld des Wochenendhauses gehört auch ein nachhaltiges Energiekonzept. Die Nord- und Ostfassaden sind weitgehend geschlossen, um hier die Transmissionsverluste auf ein Minimum zu reduzieren. Das Gebäude wurde als Niedrigenergiehaus mit Gasbrennwerttherme und Photovoltaikanlage auf dem Dach errichtet.

www.architektmecklenburg.de

Fotos:

Dominik Reipka
www.reipka.de

(Erschienen in CUBE Hamburg 04|19)

Architekten:

Architekt Matthias Mecklenburg
www.architektmecklenburg.de

Rohbau (Maurer):

Wilhelm Brockstedt
www.wilhelm-brockstedt.de

Dach:

Dachdeckerei Schaarschmidt
www.dachdeckerei-schaarschmidt.de

Heizung, Sanitär:

Schöttler Bad und Wärme
www.schoettler-bad-waerme.de

Maler:

Wriedt & Lass
www.malerei-lass.de

Tischler:

Felix Krankenhagen
Telefon: 040 30854332

0L8A8726_200702_Falkenried_Hamburg_Architekturfotografie_Jakob_Boerner_15_700pixel

Effektive Ausnutzung

Bauen im Bestand: Funktionale und ästhetische Lösung für eine Familienwohnung

_piet_niemann_HupeFlatau_CCH_37_2_var4_19_700pixel

Hamburg und die Welt zu Gast

Das CCH ist jetzt multifunktional, hochflexibel und DGNB-Gold zertifiziert

LC_DEPT0920_15_700pixel

Kreative Oase

Die etwas anderen Arbeitswelten einer Hightech-Digitalagentur

Smart und schön rot

In diesem puristischen Wohnhaus verstecken sich drei Townhouses für drei Familien