Kontrastreich und zeitlos
Eine Praxis für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie transformiert den Bestand einer alten Druckerei
Der Standort war auf den ersten Blick zunächst ungewöhnlich: Eine alte Druckerei aus Familienbesitz sollte die neuen Räumlichkeiten der Praxis für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie MKG(08) von Dr. Dr. Igelbrink in Dormagen aufnehmen. Göke Praxiskonzepte aus Düsseldorf, die sowohl Planung und Gestaltung als auch die Baubegleitung übernommen hatten, kombinierten die loftartigen Räume des früheren Gewerbegebäudes mit einer zeitlosen Ästhetik mit Wohlfühlatmosphäre.
Über drei Generationen lag die Druckerei an der Marktstraße in Dormagen in den Händen der Familie Igelbrink. Auch Dr. Dr. Sebastian Igelbrink hatte als Kind noch den Druckereibetrieb erlebt. Neben der Liebe für präzises Handwerk erbte er von seinem Vater aber auch die Leidenschaft für die Medizin, so dass sich früh der Wunsch entwickelte, mit einer Spezialisierung in plastischer Chirurgie beides miteinander zu kombinieren und zu perfektionieren. Die Idee, für den Praxisstandort die frühere Druckerei zu nutzen, lag vor diesem Hintergrund nicht fern. Zumal sich das zweiteilige, gut belichtete Gebäude auch gut dafür nutzen ließ, die verschiedenen Funktionsbereiche klar voneinander zu trennen und den Praxisbetrieb räumlich präzise zu strukturieren. So nimmt ein Teil des Gebäudes die Verwaltung und die Räume für die Mitarbeiter:innen auf – inklusive einem eigenen Personalzugang. Der andere umfasst dagegen die drei Behandlungs-, zwei Operations-, einen Ruhe- und einen ITN-Vollnarkoseraum sowie weitere Nebenräume. Das Scharnier zwischen beiden Funktionszonen bildet der zentrale Empfang mit Wartebereich, der auch über Garderobe und Patienten-WC verfügt. Insgesamt umfasst die komplett erdgeschossige Praxis damit eine Nutzfläche von 287 m². Wenn man die Praxis durch den Patientenzugang betritt, empfängt einen im Inneren eine helle, freundliche und wohnliche Atmosphäre. Dieser Eindruck wird üblichweise nicht mit medizinischer Behandlung assoziiert. Zentraler optischer Blickfang ist dabei der Empfang aus Spiegelglas-Elementen: Seine gekrümmte Linie wird von der LED-Deckenbeleuchtung aufgenommen, die radial in den Praxisraum ausstrahlt. Die schwarz gerahmten, gläsernen Lofttüren und das gleichfalls in dunklen Farbtönen gehaltene Mobiliar schaffen einen angenehmen Kontrast zu den weißen, cleanen Wänden und zum Vinylboden, der durchgängig in klassischer Fischgrätoptik verlegt wurde. Hochwertige klassische und moderne Stilelemente stehen im Dialog zueinander und bilden so die perfekte Bühne für zeitgenössische Medizin und zeitlose Ästhetik.
Fotos:
Jan Kaiser
www.jankaiser.eu
(Erschienen in CUBE Düsseldorf 03|24)