Symphonie der Natur

Bei dem Villengarten in Potsdam ist deshalb nichts dem Zufall überlassen.

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Den Garten für die historische Villa in Potsdam hat der Garten- und Landschaftsbauer Jörg Käding angelegt. Käding findet für seine Arbeit einen interessanten Vergleich: „Damit Musik und keine Kakophonie entsteht, bedarf es wie bei einem Musikorchester eines harmonischen Zusammenspiels aller Komponeten.“ So wie das Ochester nach Noten spielt, so gab es bei dem Garten in Potsdam einen Pflanzplan. Dort legte der beauftragte Landschaftsarchitekt die Art und Abfolge der Bepflanzung fest, ebenso deren Farben, die Blütenfolgen, Blattgrößen und Strukturen der Gewächse.

Bei dem Villengarten in Potsdam ist deshalb nichts dem Zufall überlassen. An der Grundstücksgrenze sind Rododendronbüsche gepflanzt, die die Fläche von der Straße abschirmen. In extra angelegten Flächen für freiwachsende Hecken und Wildgärten finden Vögel, Bienen und Schmetterlinge Schutz. Für das Frühjahr sind im Boden Zwiebeln für Tulpen, Narzissen, Christ- oder Zierrosen versteckt. Die Landschaftsbauer pflanzten auch Bäume neu, die zum Teil ein Gewicht von bis zu 20 Tonnen hatten. Neben der Bepflanzung erfuhr die Gartenfläche bauliche Veränderungen. Den vorherigen, gechlorten Schwimmingpool ersetzten die Gartenbauer durch einen naturnahen Schwimmteich mit Gegenstromanlage. In dem Biotop finden auch Libellen und Frösche ein Zuhause. Die Terrassenflächen um den Teich herum sind ausschließlich mit einheimischer Eiche beplankt. Das Eichenholz hat ähnliche Eigenschaften wie das sonst im Außenbereich verwendete Lärchen- oder Bankireiholz aus exotischen Gefilden. Das abschüssige Gelände terrassierten die Landschaftsgärtner durch Trockenmauern wie sie schon die Azteken und Mayas gebaut haben. Das Mauerwerk ist in Wechselschichten angelegt, damit es dem Erddruck standhält. Der verwendete Jurakalk ist frostsicher und stammt aus Bayern.

Bei den Einfassungen der Blumenbeete ist roher Stahl in einer Dicke von 8–10 mm verbaut. Er entwickelt mit der Zeit eine rostige Patina, bedarf in der Fertigung aber eines deutlich geringeren Energieaufwandes als Cortenstahl. Neu angelegte Wege erschließen den Garten und führen zu verwunschenen Plätzen inmitten der Pflanzen- und Blütenpracht. Die Gartenpfade sind mit gebrauchten Mosaiksteinen gepflastert, was ihnen eine schöne Vintage-Anmutung verleiht. Ein solch orchestriertes Gartenensemble braucht nach Aussage des Landschaftsgärtners Käding rund drei Jahre, um sich vollends zu entwicklen. Bei professioneller Pflege dürfen die Nutzer sich über ein ständig wechselndes Naturschauspiel freuen. Selbst im Winter bieten die mit Raureif oder Frost belegten Pflanzen ein faszinierendes, wildromantisches Bild.

www.kaeding-gartenbau.de

(Erschienen in CUBE Berlin 01|20)

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