Stilmix aus Alt und Neu

Im Erdgeschoss einer Villa in Laim entstand ein völlig neues Raumgefühl

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Wie eine Zeitreise in die Vergangenheit muss sich diese Neugestaltung des Erdgeschossbereichs einer Villa in Laim angefühlt haben: Gemeinsam mit dem Bauherrn hat das Münchner Büro Jakob Lohr Design die Essenz des Hauses wieder freigelegt und dem Haus aus den 1920er-Jahren mit einem feinsinnigen Interieurkonzept und einem Stilmix aus Alt und Neu neues Leben eingehaucht. Nachdem sich der Eigentümer entschlossen hatte, den Flur sowie das Wohn- und Esszimmer neu zu gestalten und aufzuwerten, kam der Innenarchitekt Jakob Lohr ins Spiel – der nach ausführlicher Vor- und Farbplanung mit Moodboard und Collagen ein maßgeschneidertes Konzept für den kunst- und reiseaffinen Bauherrn entwickelte.

Nach dem Freilegen der alten Raufasertapete erlebten schließlich beide eine Überraschung: Tapeten aus sämtlichen Dekaden befanden sich darunter. Zu guter Letzt kamen Überreste der für die 1920er-Jahre typischen Wandverzierungen zum Vorschein und so fiel die Entscheidung, auch noch Stuck anzubringen. Die Kontur der Stuckleisten aus Polyurethan wurde bewusst schlicht gewählt, um dem ursprünglichen Stil des Hauses gerecht zu werden. „In den 1920er- und 30er-Jahren hatte man sich von den um die in der Jahrhundertwende beliebten dekorativen Verzierungen und verspielten Details entfernt“, erläutert Lohr. Das Fischgrätparkett war bereits in einem tadellosen Zustand und musste nicht aufgearbeitet werden, ebenso die filigranen Originalfenster aus Eichenholz, die durch das alte Glas einzigartige Lichtreflexe in die 2,76 m hohen Räume zaubern. Schließlich galt es noch, die schönen neuen Räume mit Möbeln neu zu bespielen: Der Eigentümer wünschte sich ein helles, ruhiges Ambiente, das Geborgenheit und Klarheit vermittelt und zugleich seine Vorlieben für das Künstlerische widerspiegelt. Als Grundlage dienten bereits vorhandene Einzelstücke aus aller Welt, etwa ein alter Holztisch aus Frankreich, ein Seidenteppich aus der Türkei oder ein Stuhl, der formal an einen Faltstuhl der Renaissance erinnert sowie verschiedene Erbstücke. Der rote Seidenteppich gab schließlich eine orientalische Grundnote vor, die mit Messing-Gold, Blau und Rottönen ergänzt wurde. Viele weiße Flächen sorgen für Helligkeit, Leinenvorhänge aus Italien schaffen ein sanftes Licht. Großblättrige, grüne Zimmerpflanzen ergänzen das Gesamtkonzept und sorgen für ein angenehmes Raumklima. Um den Räumen insgesamt eine frische Note zu geben, wurden die bestehenden Möbel überwiegend mit weißen und einem blauen Möbelstück ergänzt. Zeitlose Klassiker wie die Pendelleuchte über dem Esstisch oder die Wandleuchte im Wohnzimmer sorgen für Harmonie im neuen Stilmix. Auch die Themen Kunst, Musik und Oper spiegeln sich subtil in der Wandkunst wider: Alte Grafiken von Plakaten einstiger Ballett­aufführungen oder Kunstausstellungen wurden dazu in Passepartouts und Eichenholzrahmen eingefasst.

www.jlohrdesign.de

Fotos:

Jakob Lohr Design

(Erschienen in CUBE München 04|21)

Architekten:

Jakob Lohr Design
www.jlohrdesign.de

Mobiliar:

Sofacompany
www.sofacompany.com
String Furniture
www.stringfurniture.com
Tylko
www.tylko.com
Louis Poulsen
www.louispoulsen.com
Gubi
www.gubi.com
Westwing
www.westwingnow.de
Norr11
www.norr11.com

Stuckleisten:

Orac Decor
www.oracdecor.com

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