Selbstbewusst und Sensibel

Schulerweiterungsbau im Westend fügt sich in seine Umgebung ein

9878-8007_15_700pixel

In der Regel freuen sich Städte nicht gerade über Platzmangel in Schulen. Bei einer Schule im Westend ist das jedoch ganz anders. Denn die I. E. Lichtigfeld-Schule, die wegen Platzmangel einen Erweiterungsbau brauchte, war nach dem Nationalsozialismus, dem Verbot jüdischer Schulen und der Schoa die erste jüdische Schule, die in der Bundesrepublik eröffnete. Im Gründungsjahr 1966 hatte vermutlich niemand zu hoffen gewagt, dass sie eines Tages zu klein werden könnte. Auch ihr Gründer und Namensgeber, der Rabbiner Isaak Emil Lichtigfeld, sprach damals von einem „Experiment“. Den Neubau von HGP Architekten kann man also als Zeichen eines geglückten Experiments deuten. Auch wenn besondere Sicherheitsanforderungen leider unumgänglich sind – die jedoch möglichst unsichtbar integriert wurden.

Das Frankfurter Architekturbüro hat den Neubau für eine dreizügige Grundschule samt Einführungsstufe und rund 330 Schüler geplant. Die Privatschule mit ganztägigem Betreuungsangebot umfasst unter anderem 20 Klassenräume, eine Cafeteria und eine Lernlandschaft in der obersten Etage, in der die flexibel nutzbaren Räume unterschiedliche Lernformen ermöglichen und die Individualität der Lernenden fördert. Das ist umso wichtiger, da die Schule vom Land Hessen mit dem Gütesiegel für Schulen ausgezeichnet wurde, die hochbegabte SchülerInnen besonders fördern.

Damit die Schule mit den umgebenden Gründerzeitbauten ein Gebäudeensemble bildet, sollte der Neubau deren Materialität und Formensprache in moderner Interpretation fortführen. Um das zu erreichen und gleichzeitig im Inneren genügend Volumen zu schaffen, haben die Architekten das Gebäude gestaffelt und die Fassade so gestaltet, dass eine kleinteilige Gliederung entstand. „Der Erweiterungsbau bindet sich selbstverständlich in das Gebäudeensemble ein und reagiert dabei selbstbewusst und zugleich sensibel auf die Umgebung“, sagt der geschäftsführende Gesellschafter und Architekt Markus Leben. Beim Material fiel die Wahl für den Gebäudesockel auf einen robusten, kleinteiligen und unterschiedlich strukturierten Ziegel. Passend zum Konzept der Schule ist er ein Sinnbild für die Individualität, die auch in einer starken Gemeinschaft gut wahrnehmbar ist. Der Mittelteil des Gebäudes besteht aus Putz und Ziegeln und für das obere Staffelgeschoss wählten die Planer Putz in unterschiedlichen Farben und Versprüngen.

Im Inneren verbindet eine Treppe zwischen leicht geneigten Wänden alle Geschosse. Die Architekten haben sich hier von einer Murmelbahn inspirieren lassen, da es sich bei der Lichtigfeld-Schule um eine internationale Schule handelt und Kinder auf der ganzen Welt Murmeln kennen. Durch großzügige Flure gelangen die jungen Menschen in alle Räume. Hier schließlich sorgen bodentiefe Fenster für ausreichend Tageslicht.

www.hgp-architekten.de

Fotos:

Thomas Ott
www.o2t.de




(Erschienen in CUBE Frankfurt 04|21)

 

Architekten:

HGP Architekten
www.hgp-architekten.de

Leuchten (innen/außen):

Trilux
www.trilux.com

Perfomance in Lighting
www.performanceinlighting.com

Bega
www.bega.com

Türen:

Rainaerdt
www.reinaerdt.de

Tormax
www.tormax.de

Heizung:

Emcal
www.emcal.de

Schalter:

Gira
www.gira.de

KNX-Gebäudeautomation, Homeserver:

Siemens
www.siemens.com/de

Armaturen:

Hansa
www.hansa.com

Sanitärausstattung:

Geberit
www.geberit.de

Klinker:

Hagemeister
www.hagemeister.de

Nothing found.

Licht, Luft und Sonne

Nachverdichtung in der Höhe – eine Dachaufstockung schafft neuen Wohnraum

Dreifacher Lückenschluss

Blockrandschließung, Ausdehnung des Dachgeschosses und ein zusätzliches Rückgebäude

Wohnen unter schrägen Dächern

Platzgewinn durch ausgeklügelte Dachflächenoptimierung

Mit Pfau und Glamour

Harmonisch-farbenfrohes Designkonzept für ein Café fördert die Kommunikation

Nothing found.

IMG_0629-1-Kopie_15_700pixel

Offen & inspirierend

Büroflächen überzeugen durch Zonen für Arbeitsbereiche und Gemeinschaftsflächen

Mit Augenmaß erweitert

Die Jan-Wellem-Schule in Bilk bildet ein stimmiges Ensemble aus Alt und Neu

DAW_NetWork_Raum3-2_15_700pixel

Inspirierende Wirkung

Meetingräume ermöglichen neue Wege der Zusammenarbeit

220317_dt_interim_office_1747_bearb_19_700pixel

Konzentrationsfördernd

Wie Farben und Beleuchtung eine Arbeitsatmosphäre mit Wohlfühlcharakter schaffen

Cube_1-1_15_700pixel

Weiche Wellen

In Hanglage entstand eine grüne Oase mit hitzeresilienten Pflanzen

Davide-Malberti_CEO_color_10_700pixel

Innovativ, modern und nachhaltig

CUBE im Gespräch mit Rimadesio über italienisches Design und ökologische Verantwortung

Ruhiger Raumfluss

Modernisierung eines Split-Level-Hauses im Taunus verbindet

ANA-01_19_700pixel

Markante Silhouette

Inspirierendes und umweltbewusstes Zuhause für eine Familie