Verwandlung eines Zuhauses
Aus einem Mehrfamilienhaus aus den 1960er-Jahren machte das Architekturbüro gross und herbst architekten ein zeitgemäßes Einfamilienhaus mit Einliegerwohnung.
Neuer Look, neue Aufteilung, (fast) neues Haus: Aus einem Mehrfamilienhaus aus den 1960er-Jahren machte das Architekturbüro gross und herbst architekten ein zeitgemäßes Einfamilienhaus mit Einliegerwohnung. Dabei wurde sowohl das innere als auch das äußere Erscheinungsbild des freistehenden Mehrfamilienhauses vollkommen umgekrempelt und neuinterpretiert. Zudem konnten im Rahmen der Umbaumaßnahmen sinnvolle energetische Verbesserungen gleich mitrealisiert werden. Das Ergebnis ist eine umfassend optimierte Gebäudehülle, die mit einer neuen Heizungsanlage und einer unterstützenden regenerativen Energieerzeugung gekoppelt ist.
„Da wir bereits mehrere vergleichbare Umbauten realisiert haben, trat die Bauherrenfamilie mit dem Wunsch der Hausumwandlung an uns heran“, sagt Architekt Jochen Gross. Dabei sollte die bestehende kleinteilige Raumstruktur aufgebrochen und stattdessen offene Räume realisiert werden. Zudem war anstelle der dort vorgefundenen kleinen Öffnungen und Nebenräume ein fließender und überdachter Übergang in den Garten erwünscht – ebenso wie ein eindeutig erkennbarer Eingang. Die besonderen Herausforderungen bestanden vor allem darin, die Planungsideen hinsichtlich der bestehenden Raumstruktur und der statischen Gegebenheiten umzusetzen. Mit anderen Worten: Die gestalterischen Eingriffe mussten an statisch günstigen Stellen vorgenommen werden. Hilfreich waren dabei einige bereits vorhandene Bauteile. Ein Beispiel hierfür ist die Balkonanlage, die als Einschnitt in der Fassade zur gewünschten Betonung des Eingangs beiträgt. Verstärkt durch verbindende Fensterbänder und ergänzt durch prägende Elemente wie dem Eingangsbereich und dem Vordach zum Garten präsentiert sich das „neue alte“ Haus mit einer homogenen Gebäudehülle. Maßgeblich trägt dazu auch die Putzfassade als Teil des Wärmedämmverbundsystems bei. Der Eingang und das Vordach setzen als prägende Elemente Akzente mit Holz und Sichtbeton. Um wie gewünscht einen fließenden Übergang zum Garten zu schaffen, kamen große Glasflächen zum Einsatz, die den Wohnraum mit dem Außenbereich verbinden. Während die ersten Etagen dem Bauherrenpaar und seinen zwei Kindern vorbehalten sind, befindet sich die Einliegerwohnung im Dachgeschoss. Da sie über einen separaten Eingang erschlossen wird, kann sie völlig autark bewohnt werden.
(Erschienen in CUBE Frankfurt 01|21)