Herausforderung „BVB-Gelb“
Das Borusseum in Dortmund ist im digitalen Zeitalter angekommen
Am 19. Dezember 1909 gegründet, blickt der BVB auf eine lange Fußballtradition zurück. Der wechselhaften und spannenden Vereinsgeschichte können interessierte Fans seit 2008 im Borusseum nachspüren. Das Museum, das aus einer Faninitiative heraus entstanden ist, befindet sich in der Nordostecke des BVB-Stadions und zeichnet sich unter anderem als eine bis heute von Sponsoren unabhängige und werbefreie Zone aus. In jüngerer Zeit wurde es vom Wiener Ausstellungsbüro Machen und mit bautechnischer Unterstützung durch SHA Scheffler Helbich Architekten aus Dortmund umfänglich renoviert und im April 2022 wiedereröffnet. Dabei präsentiert sich das Fan-Museum mit neuer inhaltlicher und dramaturgischer Struktur und setzt mit zahlreichen digitalen Erlebnis- und Edutainment-Stationen auf unterhaltsame und spielerische Wissensvermittlung, die Spaß macht und Emotionen weckt.
Die neue Museumskonzeption ins rechte Licht gerückt hat Felsch Lighting Design aus Hamburg, dessen Gründer Markus Felsch erläutert, warum das BVB-Gelb lichttechnisch ausgesprochen anspruchsvoll ist. „Die Corporate Identity des BVB gibt mit der Vorgabe ,BVB-Gelb‘ auf schwarzem Grund einen prägnanten Kontrast vor, der sich auch in der Ausstellungsgestaltung und dem Beleuchtungskonzept wiederfindet. Dabei war es lichttechnisch sehr anspruchsvoll, dass bei jeder gewählten Raumlichtintensität das ,BVB-Gelb‘ gemäß den CI-Vorgaben gleich erstrahlt.“ Gelöst haben Markus Felsch und sein Team diese Aufgabe durch eigens entwickelte Lichtlinien mittels einer speziellen LED-Technik, die genau dies ermöglichen.
Die Ausstellungsplaner haben die Themenwelten deutlich räumlich voneinander getrennt, um den Fokus der Besucher:innen gezielt auf ein Thema zu lenken und Ablenkungen von vornherein auszublenden. Mittels geschickt kombinierter visueller, auditiver sowie interaktiver Kommunikationspunkte werden die Betrachter:innen spielerisch Teil des virtuell Erlebten. Einen wesentlichen Part nimmt in diesem Zusammenhang die Lichtführung ein. Die Lichtplaner spielen mit natürlichen Helligkeitskontrasten, die erst durch das Zusammenspiel von Licht und Schatten entstehen, sowie mit Variationen der Weißlichtorte. Je nach gewünschter Wirkung wird gerichtetes oder diffuses Licht eingesetzt. Alle indirekten Lichtquellen besitzen einen großen Lichtweitungsfaktor und spenden diffuses Licht. Eine starke Kontrastausleuchtung wiederum geht von Akzentlichtern mit niedrigem Lichtweitungsfaktor aus. Hier kommen die erprobten Twist-Strahler zum Einsatz, die wiederum Markus Felsch selbst entwickelt hat.
Fotos:
Markus Felsch, Felsch Lighting Design
(Erschienen in CUBE Ruhrgebiet 04|22)