Feine Kontraste
Ein Townhouse im Diplomatenviertel feiert exklusive Gastlichkeit
Das Diplomatenviertel in Frankfurt ist für seine prachtvollen Villen, historischen Stadthäuser und exklusiven Neubauten bekannt. Es verdankt seinen Namen den zahlreichen Konsulaten und Botschaften, die sich hier angesiedelt haben. In diesem Umfeld hat das Innenarchitekturbüro Schmidt Holzinger aus Rodgau ein luxuriöses Townhouse für ein Paar geplant und dabei die Visionen der Bewohner:innen zu einem harmonischen Ganzen verwoben, sodass die Wohnung beide Persönlichkeiten und Lebensstile widerspiegelt. Und das bedeutet hier: viel Raum für Gastlichkeit, da die Bewohner:innen in ihrem Zuhause gerne Gäste empfangen, wie beispielsweise bei Dinnerpartys oder Cocktailabenden auf der Dachterrasse.
Im Inneren springt sofort die sorgfältige Auswahl von Materialien und Möbeln ins Auge, die eine ebenso gastfreundliche wie luxuriöse Atmosphäre schaffen: bernsteinfarbene Dielenböden, braun-schattierte Natursteine, einladende Polstermöbel oder auch die ausgeklügelten Leuchten, die in ihrer skulpturalen Erscheinung oft wie Kunstobjekte erscheinen.
Auf der offen gestalteten Wohnebene im Staffelgeschoss steht zentral und frei im Raum ein glänzender Möbelkubus, dessen Oberfläche den umgebenden Raum spiegelt. Die Kochinsel besteht aus Naturstein, auf dessen gebürsteter Oberfläche sich ein Geflecht aus Gesteinsadern in unterschiedlichsten Braunschattierungen abzeichnet. Passend dazu ist die Platte des vier Meter langen Esstischs aus geköhlten Eichenbohlen, deren unbesäumte Tischkanten den natürlichen Wuchs des Baums beschreiben.
Das Herzstück des Erdgeschosses ist der Aufenthaltsraum mit Billardtisch und Küche – wie geschaffen dafür, Gäste zu empfangen und Partys zu feiern. Auch hier findet sich wieder edler Mamor. Diesen haben die Innenarchitekten bewusst mit einem eher lässig wirkenden und dem Industriebau entlehnten Bodenbelag aus geschliffenem Sichtestrich kontrastiert, der fertigungsbedingt leichte Farbunregelmäßigkeiten aufweist. Ein ähnliches Kontrastprinzip taucht im Billardraum auf: Die Fronten der Küchenschränke und des Billardtischs aus grau-braunem, matten Nanotech-Material zeichnen sich durch eine gleichmäßige Oberfläche aus. Die Rückwand der Küchennische hingegen ist mit bronzefarbenen Flüssigmetalltafeln belegt, die dank ihres handwerklichen Auftrags einen „imperfekten“ Farbverlauf aufweisen. Im Untergeschoss erwartet die Gäste eine exklusive Vinothek. Der Raum ist dreiseitig mit Wandnischen versehen, in denen beleuchtete Weinklimaschränke eingebaut sind. In Farbe, Form und Stil ist die Vinothek eine rustikale Abwandlung des Esszimmers im Staffelgeschoss. Fehlstellen und Astlöcher im Dielenboden sind silbergrau verspachtelt und die Tischplatte trägt deutliche Spuren einer Kettensäge.
Die Treppenläufe und die Fußböden in Staffel- und Obergeschoss sind einschließlich der Bäder mit bernsteinfarbenen Eichendielen belegt. Apropos Bäder: Das Badezimmer präsentiert sich als eine Oase der Ruhe und Eleganz. Der freischwebende Waschtisch mit Marmoroberfläche erstreckt sich über eine Wand und sorgt nicht nur für eine elegante Erscheinung, sondern vermittelt ein Gefühl von Leichtigkeit. Waschtisch, Dusche und Wannenpodest sind aus Nero Portoro gefertigt, einem exklusiven dunklen Marmor mit cremeweißer und bernsteinfarbener Maserung. Die Abdeckung des Mittelblocks in der Ankleide ist aus massiver Bronze ausgeführt. Schmale Lichtfugen setzen nicht nur stimmungsvolle Akzente, sondern sorgen hier auch dafür, dass die Decke über den Schränken zu schweben scheint.
Fotos:
Ingmar Kurth
www.ingmarkurth.com
(Erschienen in CUBE Frankfurt 02|24)