Schmuckstück mit Geschichte
Pünktlich zum 100-jährigen Jubiläum des RVR in Essen präsentiert sich das Hauptgebäude runderneuert
Das denkmalgeschütze Gebäude Kronprinzenstraße 35 in Essen, heute Sitz des Regionalverbands Ruhr, wurde 1927/28 von Alfred Fischer entworfen. Bombenschäden im Zweiten Weltkrieg, der Wiederaufbau mit teils minderwertigen Baustoffen und unterschiedliche Nutzungen brachten diverse Umbauten mit sich. Im März 2017 wurde schließlich wegen erheblicher Mängel mit der Sanierung des Gebäudes begonnen. Gut zwei Jahre später ist der Klinkerbau wieder ein Juwel, das sich mit der Plakette „Vorbildlich saniertes denkmalgeschütztes Gebäude“ des Ministeriums für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes NRW schmücken darf.
„Pünktlich zum 100-jährigen Jubiläum des Verbandes präsentiert sich das Hauptgebäude runderneuert“, sagt Karola Geiß-Netthöfel, RVR-Regionaldirektorin. „Anspruch und Charakter des Hauses sind jedoch geblieben.“ Die Planerinnen und Planer des RVR verfolgten für die grundlegende Instandsetzung von Beginn an eine nachhaltige Vorgehensweise. Reichlich vorhandene Schadstoffe wurden fachgerecht entsorgt und aktuelle Anforderungen, wie die klimaschonende Energieeffizienz in allen Gewerken und Barrierefreiheit im gesamten Gebäude, umgesetzt. Dank der erstmaligen Dämmung des Daches sowie den Einbauten einer Wärmerückgewinnungsanlage und LED-Beleuchtung konnte der Primärenergiebedarf entscheidend gesenkt werden. Die Barrierefreiheit wurde mit einer zusätzlichen Aufzugsanlage, einem neuen vielseitigen Raumnutzungskonzept und der Schaffung eines durchgehenden Niveaus für Lichthof und Plenarsaal erzielt.
Ein besonderes Schmuckstück ist der Lichthof, der in enger Abstimmung mit dem Amt für Denkmalpflege der Stadt Essen besonders behutsam saniert wurde. So konnten erfreulicherweise auch die historische Uhr und die Pendelleuchten erhalten werden. Keine leichte Aufgabe war es, den schwarz-weißen Marmor zu ergänzen, der dem historischen Vorbild so nah wie möglich kommt. Die Zusammenarbeit mit Gewerken aus der Region habe dem gesamten Projekt gutgetan, zeigt sich die verantwortliche Architektin des RVR, Michaele Himmelhaus, überzeugt. Im Juli 2019 konnten die 150 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wieder in das Verbandsgebäude mit seinem modernen und zeitgemäßen Erscheinungsbild einziehen.
(Erschienen in CUBE Ruhrgebiet 01|20)