Himmelband

Dachausbau zu einer Wohnung ganz ohne Türklinken und Griffe

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Ein ganz besonderes Dachgeschoss wurde hier nach dem Geschmack des Bauherrn gemeinsam mit der Architektin Cornelia Ernst in Kreuzberg geschaffen. Erster Eindruck: Absolute Reduktion. Nichts steht herum, nichts stört den Blick. Eine Wohnung, wie ein aus einem Guss gefertigtes Möbelstück aus Eiche. Nachdem man fünf Stockwerke erklommen hat, betritt man diesen Rückzugsort und steht in einem Flur, dessen oberer Abschluss ein Helligkeit spendendes Fensterband ist, das den Blick in den Himmel freigibt. Er führt in einen großen, offenen Raum, der die Küche und den Essplatz beinhaltet. Rechts schließt sich eine großzügige, nach Westen liegende Dachterrasse an, links ein offener Wohnraum, der – ebenfalls minimalistisch ausgestattet – lediglich eine großzügige Über-Eck-Couch, bezogen mit cognacfarbenem Leder, enthält. Dieser Raum lässt sich in ein Kino verwandeln: Ein in die Zimmerdecke integrierter Beamer projiziert die laufenden Bilder an die Wand, zwei edle Boxen und nicht sichtbare Lautsprecher erzeugen einen Surround-Sound. Apropos, versteckt beziehungsweise getarnt ist hier alles, die Lichtquellen verbergen sich hinter muldenartigen Vertiefungen an den Wänden. Sichtbare Türen gibt es ebenfalls keine, sowohl die Zimmertüren wie auch die eingebauten Möbel sind mit einer Push-to-Open-Mechanik versehen. Alle Böden sind aus geölter Eiche, deckenhohe, vertikale Holzwände aus schmalen Einzelelementen, ebenfalls aus Eiche, die hier jedoch weiß lasiert ist. Die Holzelemente verraten nicht, ob sie eine Tür oder ein feststehendes Teilstück sind. Das lässt sich nur durch das „Pushen“ eruieren. Das Lichtband an der Decke ist 16 m lang. Davon sind 8,5 m Flur, hinter dessen Holzwand sich zwei Schlafzimmer, ein Arbeitszimmer und zwei Garderoben verstecken. Diese nach Osten zur Straße liegenden Zimmer haben eine leichte Schräge und – wie auch der „Kino-Wohnraum“ – Verdunkelungsrollos, mit denen je nach Bedarf die Räume auch bei Tag komplett verdunkelt werden können. Der kürzere Teil des L-förmigen Flurs führt zum großen Schlafzimmer auf Höhe der Terrasse und zum großen Badezimmer und dem Hauswirtschaftsraum mit Waschmaschine und Trockenraum. Hier ist – ebenso wie im langen Flurabschnitt – eine Seite aus lasierter Eiche und die gegenüberliegende Seite weiß gestrichen. Geheizt wird mit einer Luft-Wärme-Pumpe, die eine Fußbodenheizung speist. Viele kleine zusätzliche Gimmicks, wie z. B. Musikbeschallung sämtlicher Räume, hat der Bauherr seiner Smart-Home-Anlage noch beigebracht – ein Kinderspiel für den ausgebildeten Programmierer. Last, but not least gibt es auch ein selbstreinigendes Katzenklo für die vierbeinigen Mitbewohner.

www.ernst-architekten.com

Fotos:

Babett Köhler
www.b-koe.de

Dominique Guglieri
v1.dg-artwork.de

Maria Jauregui Ponte
www.mariajaureguiponte.de

(Erschienen in CUBE Berlin 03|21)

Innenarchitekten:

Cornelia Ernst Architekten
www.ernst-architekten.de

Dachfensterband:

Metallbau Stoof
www.metallbau-stoof.de

Innenausbau, Küche, Möbel:

Tischlerei abitare
www.abitare-tischlerei.de

Masterbad:

DraDog Werkstätten
www.dradog.de

Gästebad:

Fliesenbau Bade
Telefon: 030-367 047 83

Fliesen:

Winkelmans
www.winckelmans.com

Verglasung und Spiegel:

Jahns Glasbau
www.jahns-glasbau.de

Terrassentürschiebeanlage:

Tischlerei Lehmann
www.tischlerei-lehmann.eu

Parkett:

Parkett Wache
www.wache-parkett.de

Kamin:

Masuch
www.masuch-kamine.de

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