Geburt einer Hinterhofidylle

Neubebauung schafft zusätzlichen Wohnraum

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Berlin ist sicherlich eine der Städte mit den meisten Hinterhöfen – gewesen. Noch zu Zilles Zeiten bis zur Zerstörung im Zweiten Weltkrieg waren es kleine Biotope und Kieze, in denen sich das Leben abspielte. Nach dem Krieg putzte sich Berlin heraus und die Hinterhöfe galten als ärmlich und „von gestern“. Erst die Renovierung der Hackeschen Höfe, die heute ein Touristenmagnet sind, löste einen Boom aus und mehr und mehr Hinterhöfe und Gewerbegebäude erwachten zu neuem Leben. Und heute ist es nochmal anders: Wohnraummangel, wohin man schaut – die Stadt platzt aus den Nähten – und so ist es nicht verwunderlich, dass auch die Hinterhöfe wieder in den Fokus geraten. Nicht nur alte Rückgebäude werden saniert oder wieder aufgebaut. Mehr noch: Inzwischen werden im Zuge der Nachverdichtung Hinterhöfe neu bebaut.

Das junge Züricher Architekturbüro Appels hat einen Lückenfüller errichtet, eine Nachverdichtung geleistet, Kriegsspuren beseitigt, Wohnraum geschaffen und einen Hinterhof aufgewertet. All das erfolgte im Zuge der Neubeubebauung unweit der Bornholmer Straße. Die Kubatur der neuen Lückenschließung ist weitgehend identisch mit der ursprünglichen Vorkriegsbebauung und fasst mit seiner S-Form zwei Hinterhöfe im Block. Zusammen mit dem Areal vor dem Vorderhaus entstanden so drei typologisch unterschiedliche, an ihre Nutzung angepasste, Höfe. Öffentlicher Straßenraum – zentraler mittlerer Hof und der ruhige, begrünte dritte Hof. Auch die Beläge und die Ausstattung sind jeweils verschieden. Diese Neubauten haben nichts mit den historischen Hinterhäusern Berlins gemein, die, hellbraun getüncht, ohne Balkone und mit Einheitsfenstern, eher trostlos wirkten.

Die „Neuen“ sind eigenständige Orte mit hoher räumlicher Qualität, wo ein ruhiges Wohnen mitten in der Stadt möglich ist. Die grauen Fassaden lehnen sich mit der rauen mineralischen Materialisierung und der Lochfassade an die Nachbarbauten an. Große bodentiefe Fenster und die zweigeschossige Erdgeschossfassade erlauben jedoch eine eigene und einladende Identität. Insgesamt entstanden 24 Wohneinheiten, die vom Single-Apartment bis zur Familienwohnung reichen. Die Erdgeschossobjekte sind alle zweietagig und ermöglichen ein innerstädisches Erdgeschosswohnen mit viel Privatsphäre und privaten Zugängen.

www.appels-arch.ch

Fotos:

Simon Menges

(Erschienen in CUBE Berlin 01|23)

Architektur:

Appels Architekten
www.appels-arch.ch

Außenanlage:

BBS Landsscape
www.bbs-landscape.com

Rohbau: 

Kasimir Hochbau
www.kasimir-bau.de

Aufzug:

Haushahn
www.haushahn.de

Betonkosmetik:

SB5ÜNF
www.sb-5.de

Fenster:

Tischlerei & Fensterbau Jähnke
www.tischlerei-jaehnke.de

Heizung, Lüftung, Sanitär:

GTB Gebäudetechnik Berlin
www.gtb-gebaeudetechnik.de

Briefkasten & Paketbox:

Lippert Berlin
www.lippert.berlin

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