Sehnsuchtsorte zu Hause

Umbau eines Werkstattgebäudes zum Wellnesshaus mit Schwimmteich im großen Garten

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Die Innenarchitektin Antje Bertuleit hatte für die Unternehmerfamilie bereits einige Bauvorhaben im gewerblichen Bereich geplant, als sie diesen ungewöhnlichen Auftrag von ihnen erhielt: Aus dem ehemaligen Werkstattgebäude in einem weitläufigen Garten sollte ein Refugium der besonderen Art werden. Gleich drei Wünsche hatten die Bauherren, wie sie die Räume nutzen wollten: Als Rückzugs- und Ruheort mit Sauna, als legeren Übernachtungsplatz für Gäste ihrer heranwachsenden Kinder sowie als Wellnesshaus mit Außenterrassen und Hot Tub für die ganze Familie, integriert in eine parallel entstehende Schwimmteichanlage. Bei aller Multifunktionalität sollte es nicht perfekt und geradlinig sein, sondern lebendig, ungewöhnlich und extravagant. Dabei wertig, ästhetisch und nachhaltig sein. Visuelle Zitate von Urlaubsreisen sollten die Sehnsuchtsorte nach Hause holen. Knifflig war vor allem die Aufteilung der Innenräume. Die Sauna sollte nicht zu klein werden und den Blick auf den Schwimmteich ermöglichen. Alles sollte offen und großzügig sein. Dennoch sollte es verschiedene Bereiche zum Relaxen geben. Außerdem eine versteckte Dusche, ein WC und einen Waschplatz, einen Übernachtungsplatz ebenfalls mit Blick auf den Teich und einen großzügigen Allgemeinbereich um einen Holzofen. Wie die Innenarchitektin das alles stimmig gefügt hat? Vor allem mit viel Phantasie! Und indem sie unbrauchbare Substanz entfernt und die Statik ergänzt hat. Auf die Sauna packte sie ein Hochbett, dahinter die Dusche und das WC, davor den Allgemeinbereich. Einen Abstellraum verwandelte sie über einen Wanddurchbruch zu einer kuscheligen Koje. Die Fenster wurden als Sonderanfertigung hergestellt, ebenso wie die Lärchenholzverkleidung der Fassade und die gefrästen Ornamente der Hochbettverkleidung mit Durchblick zum Schwimmteich. Inspiriert vom Orient, von Frankreich und Le Corbusiers Ferienhaus Le Cabanon entwickelte Bertuleit die farbigen Wände. Die fünf Farbtöne sind angelehnt an die Kollektionen von Le Corbusier, der sagte: „Farbe ist ein Auslöser starker Wirkungen. Farbe ist ein Faktor unserer Existenz.“ Sie wurden in mehrlagiger Spachteltechnik aufgebracht. Dazu gesellen sich marokkanische Zementfliesen und Kupferleuchten, ein mexikanisches Kupferwaschbecken, Acapulco Sessel, Messingarmaturen und -spiegel sowie alte Messingfenstergriffe. Aufwendig bestickte Stoffe und schwarze Porzellanschalter und -steckdosen fügen sich gekonnt ein. Die Dielen aus Douglasien­holz wurden vor Ort geseift und hell gelaugt. In Bäumen und Sträuchern hängen – natürlich bunte – dauerhafte Lampions und beziehen den Garten in die lebensfrohe Szenerie mit ein.  

www.innenarchitektur-bertuleit.de

Fotos:

Gabi Budulig
www.budulig.de

(Erschienen in CUBE Stuttgart 01|22)

Architekten:

Antje Bertuleit
Freie Innenarchitektin
www.innenarchitektur-bertuleit.de

Pelletofen:

Tabler
www.tabler-kacheloefen.de

Fenster:

Hofmaier
www.hofmaier-fenster.de

Malerarbeiten, Trockenbau, Putz:

Heinrich Schmid
www.heinrich-schmid.com

Duscharmaturen:

Auralum
www.auralum.com

Kupferwaschbecken:

Buntes Mexiko
www.buntesmexiko.de

Saunabau:

Sauna Franz
www.sauna-franz.de

Innenausbau:

Schreinerei Reichert
www.schreiner-reichert.de

Parkettverlegung:

Raumausstattung Burkhardt
www.raumausstattung-burkhardt.de

Holzdielen:

pur natur
www.purnatur.com

Leuchten:

Lichthaus Kirchner
www.lichthauskirchner.de

Schalter und Steckdosen:

Berker
www.berker.it

Stoffe:

Pierre Frey
www.pierrefrey.com

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