Ganzheitlich gestaltet

Denkmalgeschütztes Wohnhaus Hölderlins saniert, erweitert und für eine Ausstellung inszeniert

In diesem Haus wurde der Lyriker Johann Hölderlin 1770 geboren. Anlässlich seines 250. Geburtstags sollte ihm hier ein Museum mit Raum für lokale Veranstaltungen gewidmet werden. Die historische Bauaufnahme sowie die Bearbeitung der Leistungsphasen 1–3 des denkmalgeschützten Bestandes erfolgte durch die Bauforscher und Architekten von Strebewerk. Ab der Leistungsphase 4, der Genehmigungsplanung, übernahmen die Architekten Von M. So konnten die Planer transdisziplinär zusammenarbeiten und Von M ihr ganzheitliches Gestaltungsverständnis vom Umbau über den Neubau bis hin zum Möbelbau umsetzen. Ziel war es, die Architektur als Hintergrund für die Inszenierung des Raumes mit dem Lyriker als Mensch und den Besuchern zu gestalten.  

Die Rahmenbedingungen waren jedoch alles andere als einfach: Hoher Zeit- und Kostendruck sowie eine Vielzahl an Fachplanern und Ausführenden. Dazu kam eine Schadstoffbelastung, von der der Altbau zunächst befreit werden musste. Auch das Grundstück ist aufgrund seiner Hanglange komplex. Zudem fanden sich bei den Erdarbeiten für die Neubauten u. a. vorgeschichtliche Siedlungsreste. Die denkmalgeschützte Klostermauer aus dem 13. Jahrhundert hatte kein Fundament und musste aufwendig unterfangen werden. In enger Abstimmung mit der Denkmalpflege wurden die historischen Räume wiederhergestellt. Bauteile und zahllose Details – von der frühneuzeitlichen Fachwerkkonstruktion über heterogene Wandbeläge bis hin zu teils barocken Fenstern – wurden restauriert und saniert. Wie Fenster in die bewegte Vergangenheit des Hauses scheinen diese Zeitschichten an verschiedenen Stellen des Gebäudes immer wieder auf. An der Fachwerkfassade wurde ein mineralischer Dämmputz aufgebracht. In Stahl und Beton ausgeführt grenzen sich neu hinzugefügte Bauteile deutlich von der Substanz ab. Der kleine, aus Beton gegossene Anbau integriert die technische Infrastruktur. Die zusätzliche Außentreppe ist elementarer Teil des notwendigen Brandschutzkonzepts. Unterschiedlich weit abgetreppt schmiegt sich das Treppenhaus mit Aufzug an die Vor- und Rücksprünge des Bestandsbaus an und sorgt so für die Verzahnung von alt und neu. Der eingeschossige und multifunktionale Wechselausstellungsraum öffnet sich zum Hof. Der wiederum ist als äußerer Innenraum mit einer mittig gepflanzten und beleuchteten Linde inszeniert. Durch seine flache Kubatur gibt der Neubau den Blick vom Hof auf den Weinberg hinter dem Grundstück erstmals wieder frei.

www.vonm.de

Fotos:

Zooey Braun
www.zooeybraun.de

(Erschienen in CUBE Stuttgart 04|21)

Nothing found.

Häusermeer am See

Hybrid-Wohnanlage aus Holz und Stahlbeton in Utting am Ammersee

High End Living

High End Living

Ein Haus von 1979 erhält das perfekte Audio- und Videoerlebnis

Haus am Hang

Ein kleiner, aber feiner Bungalow – maßgeschneidert für ein älteres Ehepaar

„Ich wollte etwas schaffen, das ich hinterlasse“

Marie Aigner über ihre einzigartigen Entwürfe und den Reiz der Schallabsorption

Nothing found.

Taschen mit Geschichte

Clea Günther und Tanja Stetter schenken alten Segeln ein neues Leben

HausCl-0005_40_700pixelrwMi6kdCUSF86

Durchdacht und gut designt

Architektur und Einrichtung eines Einfamilienhauses am Hang bilden eine stimmige Einheit

KAP05310_19_700pixel

Schwimmen unter alten Bäumen

Familiengarten für ein neues Wohnhaus mit Nutz-/Naschbereich und Schwimmbad

Neue Fassade spart Energie

Baumaßnahme am Technischen Schulzentrum in Heilbronn ist abgeschlossen

2019_07_andoffice_Haus-Stelzer5839-1_15_700pixel

Leicht und Geerdet

Umbau und Sanierung einer Doppelhaushälfte aus dem Jahr 1910

NK_23_DJI_0102_15_700pixel

Nachhaltig revitalisiert

Auf ehemaligen Gewerbeflächen im Innenstadtbereich entstand Bauland

Bu-ro-mit-Scha-tzen-7_Brigida-Gonza-lez_700pixel

Büro mit Schätzen

Ein skulpturales Gebäude integriert eine Ausstellung exklusiver Fahrzeuge

4G3A4122_b_15_700pixel

Naturnah familiär

Schöne Aussichten für drei Generationen unter einem neuen Dach