Modern und doch wie damals

Neues Wohnhaus nimmt sich seinen Vorgängerbau aus den 1920er-Jahren zum Vorbild

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Vier Giebel sind es, die die kleine Wohnstraße prägen und dieser ihren Namen gaben. Entstanden ist das denkmalgeschützte Ensemble innerhalb einer Siedlung im Jahr 1923. Leicht versetzt zueinander entwickeln sich die vier Häuser am Hang. Dieses bildet den oberen Abschluss der Reihe. Architekt war damals Richard Döcker, der den Bebauungsplan gemeinsam mit Hugo Keuerleber entwickelte. Vorrangiges Entwurfsziel der Wohnhäuser war es, eine „organische Einheit der städtebaulichen Gesamtkomposition“ zu erreichen, der sich das Einzelhaus unterzuordnen hatte. Es sollten „Häuser zum Wohnen, ohne Geste, ohne Pathos“ entstehen. Zweckmäßigkeit, Sachlichkeit und Bescheidenheit sollten sich in einem Bauprogramm niederschlagen und zu einem Serienbautyp führen. Entstanden sind aus diesen Rahmenbedingungen kubisch-einfache und gut funktionierende Baukörper, die sich von anderen zeitgenössischen, traditionalistisch gestalteten Siedlungen absetzen. Leider fiel das Wohnhaus 2020 einem Brand zum Opfer und der Denkmalschutz löste sich im wahrsten Sinne des Wortes in Rauch auf. Das Gebäude musste infolge der Schäden abgebrochen werden. Auf dem verbliebenen Grundstück wünschte sich die Bauherrschaft ein neues Wohnhaus, das die Gedanken und Ideen von damals aufgreift, sie in die Gegenwart überträgt und Aspekte des heutigen Lebens abbildet. In Abstimmung mit dem Baurechtsamt und Denkmalamt entwickelten Architekten von g2o ein neues Wohngebäude, das die Gestaltungsideen des 20. Jahrhunderts mit modernen Mitteln und zeitgemäßer Technik ins 21. Jahrhundert überträgt. Voll unterkellert mit zwei Vollgeschossen und einem Dachgeschoss, ist der Grundriss auf einer L-Form aufgebaut. Das Erdgeschoss ist klar gegliedert: Im Eingangsbereich befinden sich die Garderobe und ein Gäste-WC, eine einläufige Treppe führt ins obere Geschoss. An die großzügige Küche fügt sich ein Essplatz. Das Wohnzimmer ist zwar über Schiebetüren verbunden und doch für sich nutzbar. Alle drei Bereiche öffnen sich auf die Terrasse und zum üppig begrünten Garten. Auch die oberen Geschosse orientieren sich an den funktionalen Grundrissen des Vorgängerbaus mit seinem Konzept – eher mehr gut geschnittene Einzelräume als große freie Flächen. Und die Fensterformate und -teilungen sind an die typische Gestaltung der 1920er-Jahren angepasst. Das Wohnhaus wurde 100 Jahre nach seiner Fertigstellung quasi neu erfunden – mit einer Ästhetik, die so aktuell ist wie damals. 

www.g2o-arch.eu

Fotos: 

Brigida González
www.brigidagonzalez.de 

(Erschienen in CUBE Suttgart 03|23)

Architektur:

g2o
www.g2o-arch.eu

Mauerwerk: 

Poroton
www.poroton.org

Zimmerei: 

McCafferty 
www.mc-cafferty.de

Fenster: 

Dengler Fensterbau
www.dengler-fensterbau.de

PaX
www.pax.de

Parkett: 

Parkettteam Stuttgart 
www.parkettteam-stuttgart.de

mafi
www.mafi.com

Elektro: 

Barth & Kerner
www.barth-kerner.de

Schalter, KNX-Gebäudeautomation:

Jung
www.jung-group.com

Estrich: 

Feld Fußbodensysteme 
www.feld-fussbodensysteme.de

Fliesen: 

Allmendinger 
www.allmendinger-gmbh.de

Heizung, Lüftung, Sanitär: 

Andreas Lutz
www.al-sanitaer.de

Heizsystem und Heizkörper: 

Vaillant
www.vaillant.de

Lüftungsanlage:

Zehnder
www.zehnder-systems.de

Sanitär-Keramik

Laufen
www.de.laufen.com

Markise: 

Steimle Sonnenschutz
www.steimle-rollladen.de

Schreinerei: 

Seibold Innenausbau 
www.seibold-stuttgart.de

Küchentechnik: 
Miele
www.miele.de
Schlosserei: 

Metallbau Pfeiffer 
www.pfeiffer-metallbau.de

Innen- & Außenputz:

Frank Stuckateurbetrieb
www.stuckateur-frank.de

Keim
www.keim.com

Vorhänge: 

Apartment 91 
www.apartment91.com

 

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