Der Wald spielt die Hauptrolle

Wie die Natur stilvoll in ein Hotel in Heiligenhaus einzieht

Im Waldhotel Heiligenhaus ist der Name Programm. Herzstück des unmittelbar am Wald gelegenen, aus mehreren Gebäuden bestehenden Hotelkomplexes ist ein historisches Gebäude aus dem Jahr 1926, das mit seinen grünen Schlagläden elegant erscheint und dank der stetigen Modernisierungen, die die Inhaber des Hotels durchführen, zugleich dem Zeitgeist entspricht. 2019 begann ein umfangreicher Renovierungsprozess, der mit dem Umbau des Bistros „Blattwerk“ begann und nun mit der Neugestaltung des Restaurants und der Banketträume sowie einer Musiklounge – insgesamt rund 320 m² – fortgeführt wurde.

Die Lage gibt das Designthema vor. Es ist der Wald, der im Mittelpunkt steht und sich wie ein roter Faden durch die Räumlichkeiten zieht. Ein grüner Teppich mit stilisierten Blättern führt vom Eingang ins lichtdurchflutete Restaurant. Sind die Flügeltüren dort geöffnet, gelangt man über eine großzügige Freitreppe unmittelbar auf die Terrasse mit ihrem hübschen Pavillon am Waldrand. Das Grundkonzept für die Umgestaltung steuerten Wischniowski Innenarchitekten bei, zahlreiche Ideen sind zudem von Hotelinhaber Frank Wegener eingeflossen. Die neu gestalteten Räume lassen sich in drei Bereiche gliedern, die einzeln genutzt, jedoch auch miteinander verbunden werden können. Die Spiegelflächen der Flügeltüren wurden mit aufgeklebten Blattelementen versehen, sodass sie kaum als solche wahrnehmbar sind. Ein durchgehender Designboden ahmt den Waldboden nach, Geweihe an den Wänden mit Tapetenmustern – ein Blätterwald – zeigen einmal mehr die Verbundenheit zur Natur. Auffällig sind auch die Mooswände, die je nach Stimmung unterschiedlich illuminiert werden können. Ein weiterer Hingucker sind die Raumteiler aus Eiche, die sich außerdem in Harz gegossen als Tischplatten im Bistro wiederfinden. Die Eiche hat der Hausherr in Frankreich erstanden, wo sie auf einem Golfplatz vom Blitz getroffen und nach Jahrzehnten gefällt wurde. Nun wird sie scheibchenweise wieder zum Leben erweckt. Ein Nebenraum, der bis zur Umgestaltung ein Dasein als Abstellraum fristete und sich heute schick renoviert „Baumhaus“ nennt, hat auf diese Weise zwei besondere Tische erhalten. Aufwendig und mit großem handwerklichen Können fertigte David Briclot, ein Schmied in Frankreich, die Tischbeine aus den Initialen W und H für „Waldhotel Heiligenhaus“. Darauf liegt das Eichenholz, das von einer massiven Glasplatte bedeckt wird. In Verbindung mit einer grün gestrichenen Wand, einem elektrisch betriebenen Kamin und der umgebenden Natur stellt sich eine gemütliche Atmosphäre ein. In der Musiklounge fällt sofort die Wandtapete mit blau eingefärbten Jahresringen eines Baumes auf. Davor hangeln sich keck Eichhörnchen an Hängeleuchten empor, die die gemütliche Lounge in sanftes Licht tauchen.  

www.innen-architekten.com

Fotos:

Simon Stadler

(Erschienen in CUBE Ruhrgebiet 03|22)

Architekten:

Wischniowski Innenarchitekten
www.innen-architekten.com

Bodenbeläge und Vorhänge:

Trockel Raumausstattung
www.trockel.de

Malerarbeiten:

Jürgen Fadum
www.fadum.de

Tischlerei:

Reichert Möbelwerkstätte
www.reichert-moebel.de

Mooswände:

Gefässerie
www.gefaesserie.de

Eichenholztisch:

Holzbearbeitung: Remi Aubert
www.aubertmenuiserie.fr

Schlosserei:

FullMetalArt
www.fullmetalart.fr

Elektro:

Hölzemann-Sparr
www.elektriker-heiligenhaus.de

KNX-Gebäudeautomation, LED Installation:

DUS Elektrotechnik
www.dus-elektro.de

Bilder, Fototapeten, Deckenleuchte:

Studio B
www.studiob-velbert.de

Mobiliar, Wohnaccessoires:

Atlas Zentraleinkauf
www.atlasze.de

NOA_Noa-outdoor-living-opening_58_19_700pixel

High-End Outdoor Living

Der Inspirationspark „NOA Outdoor Living“ vereint 30 Marken in 12 Mustergärten

Wie ein Ruhepol

Einfamilienhaus mit reduzierter Formgebung und sparsamem Materialmix

Zeugnisse der Zeit

Historisches Wohnhaus erwacht aus dem Dornröschenschlaf und überrascht mit modernem Dachneubau

a&w München 2024

Es ist fast wieder soweit

Die exklusivste Veranstaltung für Architekt*innen und Innenarchitekt*innen macht am 5. & 6. Juni wieder in München Station.