Effektvoll umgenutzt

Eine alte Kinderklinik in Kaiserswerth wird behutsam zur Fachhochschule umgebaut

01_Luise-Fliedner-Haus_Copyright-F-Elschner-KaiserswertherDiakonie_ShiftN_15_700pixel

Das in den 1880er-Jahren ursprünglich als Kinderkrankenhaus errichtete Luise-Fliedner-Haus nahe des Florence-Nightingale-Krankenhauses sollte umgebaut werden und die benachbarte Fliedner-Fachhochschule erweitern. Die Architekten des Büros Gardenier Planung aus Düsseldorf, die nach einem Gutachten mit der Planung und Umsetzung des Umbaus beauftragt wurden, haben das Denkmal behutsam für den modernen Hochschulbetrieb für 500 Studierende umgenutzt.

Eine besondere Herausforderung bestand in dem behutsamen Umgang mit der denkmalgeschützten Bausubstanz bei gleichzeitiger Schaffung einer zusätzlichen, barrierefrei ausgelegten Erschließung des Gebäudes. Eine westlich anschließende Freifläche bot ausreichenden Platz für einen neuen Treppenhausturm mit innenliegender Aufzugsanlage. Die moderne gläserne Pfosten-Riegel-Fassade setzt diesen gestalterisch deutlich vom Bestand ab und bietet rundum Ausblicke auf das Denkmal und in die umliegende Natur. Die einzelnen Nutzungsebenen werden über Brücken beinahe berührungsfrei an den Altbau angeschlossen, wobei vormalige vertikale Fensteröffnungen als Durchgänge dienen. Die geradlinigen Treppenläufe aus Betonfertigteilen führen um den quadratischen Aufzugskern herum, der in Anlehnung an die historische Fassade mit Ziegeln bekleidet ist. Im Innern des Gebäudes folgten die Architekten dem Leitmotiv: „Alles Historische erhalten – alles Neue in Materialität und Haptik erkennbar machen.“ Die vorhandenen Ziegelwände wurden behutsam instand gesetzt, erhaltbare Fensteranlagen restauriert, nicht mehr zu erhaltende durch passende historisierende Neuanfertigungen ersetzt. Das Gebäudetragwerk ließ sich ohne weitere Anpassungen für die neue Nutzung übernehmen. Lediglich die Dachkonstruktion hatte durch vielerlei unsachgemäße Eingriffe in der Vergangenheit stark gelitten: Einige zusätzliche Stahlträger und der Austausch von Teilen des Sprengwerks waren zur Stabilisierung des Daches und zur Aufnahme der Büros der Lehrkräfte im Giebelgeschoss erforderlich. Der Hauptdachstuhl entpuppte sich sogar als ein echter „Schatz“: Nach Entfernung der nichttragenden Raumteiler präsentierte sich die alte charakteristische Holzkonstruktion ganz offen und konnte in den neuen „Luise-Fliedner-Saal“ einbezogen werden. Im Zusammenspiel mit den Öffnungen in der Fassade und dem individuell umgesetzten Lichtkonzept wirkt dieser Veranstaltungssaal reduziert und festlich zugleich.

www.gardenier-planung.de

Fotos:
Frank Elschner
www.fotografie-elschner.de

(Erschienen in CUBE Düsseldorf 03|21)

Nothing found.

Schwarzer Diamant am See

Dieses Haus verkörpert die perfekte Symbiose von Natur und Architektur

Den Raum erleben

Der Ausbau einer Maisonette in Flingern besticht durch fein abgestimmte Gestaltungsakzente

Architektur als Vermittlerin

Ein neues Zuhause bettet sich in die Topografie ein und definiert den Ort neu

Eine runde Sache

Die Architektur eines Mehrfamilienhauses in Essen-Bedingrade nimmt Bezug auf die Umgebung

Nothing found.

Hofhaus Mit Pool

Ein großzügiges Einfamilienhaus aus Massivholz wirkt wie ein klassischer Backsteinbau

bmine-Dusseldorf-CarLoft-c-Alexander-Huber-19-_15_700pixel

Zimmer mit Park-Loggia

Das b’mine Hotel in Flingern bietet Abstellmöglichkeiten fürs E-Auto

21_RKM740_19_700pixel

Panorama mit Reissverschluss

Der „Zipper“ in Heerdt besticht durch seine auffällige Fassade und den Nutzungsmix

Ausblick mit Heckentheater

Neu gestalteter Garten präsentiert sich zu jeder Jahreszeit attraktiv

Infinity_MLX5762-02_b15cm_300dpi_15_700pixel

Die dynamische Acht

Das für Becken Development aus Hamburg entworfene Gebäude entwickelt seine Kubatur aus dem städteräumlichen Kontext.

20230421_125855_56807_15_700pixel

Der Mix macht’s

Modernes Büro mit spannenden, aber harmonischen Kontrasten

Sideboard_Kito_Eiche_Linoleum_2_15_700pixel

Möbel fürs Leben

Die productum Möbelmanufaktur entwirft Slow Furniture

Moderner Lernort

Der Erweiterungsbau eines Gymnasiums in Ratingen berücksichtigt pädagogische Konzepte