Vorbild Altbau

Ein neues „begrüntes Haus“ in spe übernimmt die Vorzüge alter Berliner Wohngebäude

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Hier in Mitte, inmitten von lauter Neubauten direkt am ehemaligen Mauerstreifen, dem einstigen Brachgelände, das der Todesstreifen übriggelassen hat, entstand auf einem 675 m² großen Grundstück ein „begrüntes Haus“. Das hört sich einfacher an, als es getan ist: Die Pflanzen lassen sich nicht „bauen“ – sie brauchen Zeit, um zu wachsen. Viel ist also noch nicht zu sehen von dem Grün, da das sechsgeschossige Haus erst seit 2019 steht. Besonders jetzt, im Winter, hat sich die Natur fast zur Gänze zurückgezogen. Für den Entwurf verantwortlich sind die Architektinnen Ulrike Flacke und Nina Otto mit ihrem Berliner Büro Flacke + Otto.

Bewusst orientiert sich der Entwurf an den Vorzügen des Berliner Altbaus: Das Erdgeschoss ist etwas höher als die Wohngeschosse und wird gewerblich genutzt. Linker Hand befindet sich ein Café mit einem schaufenstergroßen Fenster mit Blick auf den Alfred-Döblin-Platz. Auch die Beletage steht für Büros und ein Atelier zur Verfügung. Über einige Stufen gelangt man von der Straße aus in das zentrale Treppenhaus mit Aufzug, mit dem man bis zur intensiv begrünten Dachterrasse, die allen Bewohnern zur Verfügung steht, fahren kann. Im 2. bis zum 6. Obergeschoss entstanden neun Wohnungen und zwei Gästewohnungen, die, wenn Besuch kommt, von allen Bewohnern genutzt werden können. Auch die Wohngeschosse haben in Anlehnung an die alten Berliner Wohnhäuser eine größere Höhe, als sie in Neubauten Standard ist. Die Grundrisse der Wohnungen sind durch die einfache Tragstruktur weitgehend offen und frei nach den Bedürfnissen der Bewohner zu gestalten. Hierbei kam es den Architektinnen auf eine hohe Flexibilität und Flächeneffizienz an. Böden, Fenster und Türen sind aus Vollholz und es wurden insgesamt ausschließlich ökologische Baumaterialen verwendet.

Die nach Süd-Osten ausgerichtete Vorderseite des Gebäudes zur Luckauer Straße hin ist als Lochfassade ausgebildet. Die dem Garten zugewandte Rückseite im Westen hat drei, fast über die gesamte Breite des Hauses reichende, auskragende Balkone. Wo immer möglich, wurde Platz geschaffen für Pflanzbecken oder Tröge. Kletterpflanzen haben sich vom Erdboden aus schon ein Stück an den Rankgerüsten hochgearbeitet. Sie dienen den Bewohnern als sommerlicher Wärme- sowie winterlicher Kälteschutz und tragen aufgrund einer erhöhten Verdunstung zur Verbesserung des Stadtklimas bei. Langfristig soll das gesamte Gebäude rundherum intensiv begrünt sein.

www.fl-ot.com

Fotos:

Lidia Tirri
www.tirri.de

(Erschienen in CUBE Berlin 04|20)

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