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Weite Aussichten

Wo vier Baukörper an die Ränder rücken, kann eine grüne Mitte entstehen

Der Gemeindebau hat in Österreich und speziell in Wien eine lange Tradition. Wo die Stadt als... mehr

Der Gemeindebau hat in Österreich und speziell in Wien eine lange Tradition. Wo die Stadt als Bauherr für den sozialen, kommunal geförderten Wohnungsbau auftrat, drängten sich Wohngebäude dicht an die Grundstücksgrenzen als Blockrandbebauung. Nicht etwa, um mehr Fläche zu bebauen, sondern im Gegenteil, um in der Mitte Platz für eine Freifläche zu erhalten. Der begrünte Innenhof diente allen Bewohnern als Treffpunkt und Spielplatz, als erweiterter Wohn- und Sozialraum. In der Donaustadt, auf dem Gelände des ehemaligen Schwesternheims des Donauspitals, errichteten ganz im Sinne dieser Tradition die Architekturbüros AllesWirdGut und Feld72 einen Wohnkomplex mit 451 geförderten Wohnungen.

Mit dem fußballfeldgroßen Innenhof, geprägt von hügeligem Gelände und zahlreichen Bäumen, schufen die Landschaftsarchitekten von Carla Lo eine kleine Oase im Bezirk mit der zweithöchsten Bevölkerungsdichte Wiens. Die kleinteilige Struktur des Außenraums lädt mit lauschigen Plätzchen und ruhigen Rückzugsorten ebenso zum Verweilen ein, wie auf offener gestalteten Flächen zu Kommunikation, Spiel und Austausch. Dies alles gehört zum Konzept der Wohnanlage. Dafür haben die Architekten die vier Gebäude an die Außenränder des Geländes geschoben, sie schützend um das Grün angeordnet. Zum Konzept gehört aber auch der Ausblick. Von jeder der Wohnungen sollte der Blick so weit als möglich hinausreichen. Nicht nur auf den Innenhof, auch in die Umgebung, die von Einfamilienhäusern und einer Kleingartensiedlung im Süden und dem Komplex des Sozialmedizinischen Zentrums Ost im Norden und Westen geprägt ist. Großzügige Balkone erweitern den Außenraum der Wohnungen in den oberen Geschossen, verweben die Gebäude zusätzlich mit dem Umfeld.

Eingefügt in diese gewachsene Umgebung soll der neue Wohnbau am Kapellenweg seinen eigenen Charakter als Grätzel entwickeln. Diesen Ansatz unterstützt der gemeinschaftliche Hof, aber nicht nur. Die Architektur der Gebäude unterstützt die Entstehung von sozialem Zusammenhalt und Gemeinschaftsgefühl unter den tausend neuen Bewohnern. Dafür gibt es in jedem der vier Gebäude eigene Gemeinschaftsräume und Außenterrassen, die den jeweiligen Bewohnern zusätzlich als Treffpunkte dienen. Ganz im Sinne des Gemeindebaus hält die Erdgeschosszone Gemeinschaftseinrichtungen bereit. Im Norden ist dies ein Multifunktionsraum, im Süden ein Lokal. Damit öffnet sich der Wohnkomplex und trägt zur Kommunikation mit seiner Umgebung sowie der bestehenden Nachbarschaft bei.

www.awg.at
www.feld72.at

Fotos:

tschinkersten fotografie, 2020
www.tschinkersten.com

(Erschienen in CUBE Wien 01|21)

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