Verstecktes Gold
Kellerfund mit kryptischer Atmosphäre und rauchigen Drinks
Kein Schild, kein Lichtschein weist den Weg auf der Suche nach dem Eingang zu besagter Bar. Dezent und schmucklos ist die Tür an der angepeilten Adresse, noch dezenter das Signé: „krypt.“ ist dort klein und fein neben der Glocke zu lesen. Klein und fein wirken auch Entrée und Garderobe im Souterrain. Doch die Dramaturgie wechselt nach der Spiegeltür.
Während der Renovierung des denkmalgeschützten Gebäudes aus dem 18. Jahrhundert im Alsergrund fand man ein zugemauertes Stiegenhaus, das 12 m hinab in einen 250 m² großen Keller führte. Wiens Jazzszene der 1960er-Jahre soll sich dort einst getroffen haben. Somit war die Bestimmung des Kellers klar: Eine Cocktail-Bar der Superlative sollte es werden, luxuriös und geräumig und doch intim und gemütlich. Das Büro KLK (Kohlmayr, Lutter und Knapp) machte sich an die Arbeit. Drei Jahre lang wurde geplant, restauriert und instandgesetzt. Nun führt eine schwebende Holztreppe Richtung Gewölbe direkt zum 7 m langen Bartresen aus Marmor, Nuss und Gold. Vergoldet sind auch die Lüftungsrohre, die sich markant durch die Räumlichkeiten mit italienischem Marmorboden in Frischgrätmuster ziehen. Weitläufig und exklusiv ist das Ambiente, lauschig und einladend sind die Sitz-Lounges, für Spiel und Spaß sorgt ein Shuffleboard. Auch die Kunst hat hier ihren Platz, ob hinter der Bar für Alex Ruthners Gemälde oder der vielleicht kleinsten Galerie Wiens flankiert von vertikalem Teppichflor. Auf der schwarz-güldenen Karte dominieren Daniel Schobers süß-saure Eigenkreationen mit Kräutern und Gemüse, kombiniert mit Gin, Whisky oder rauchigem Mezcal.
www.krypt.bar