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Nach oben geschraubtes Grün

Übereinandergestapelte Geschosse als Rankgerüst für die Natur

In der Seestadt Aspern, dem größten Neubauprojekt Europas, entstehen Wohnungen,... mehr

In der Seestadt Aspern, dem größten Neubauprojekt Europas, entstehen Wohnungen, Bildungseinrichtungen, Geschäfte, städtisches Leben. Verkehrsgünstig Richtung Bratislava gelegen und damit gleich an zwei Metropolen angeschlossen, könnte die Natur hier zu kurz kommen. Muss sie aber nicht, wie die ambitionierten Projektentwickler VI-Engineers zeigen, die sich für die Realisierung eines Entwurfs von Architekt Martin Mostböck und Pesendorfer & Machalek Architekten entschieden haben. Und so ist es nicht verwunderlich, dass die sozial und ökologisch engagierte Vorsorgekasse Fair Finance in das Projekt Living Garden investiert hat. Die Natur beziehen die Architekten unmittelbar ein, stellen ihr das Gebäude gar als Rankhilfe zur Verfügung.

Straßenseitig auf die umgebende Architektur eingehend, mit einer zurückspringenden, großflächig verglasten Erdgeschosszone, wird darüber und vor allem im rückwärtigen Gebäudeteil eine ganz eigene Formgebung erkennbar. Die umlaufenden Balkone schaffen eine Pufferzone zum Straßenraum. An der zentralen Ecke verschieben sich die Balkone zueinander, immer zwei Geschosse gemeinsam, geben dem gesamten Gebäude eine gedrehte Form und deuten eine Spirale an, die sich auf der Rückseite offen präsentiert. Hier wächst das Gebäude gleichsam aus einem kleinen Wäldchen empor, staffeln sich die Geschosse wie Reisterrassen. Dadurch ergeben sich Kommunikationszonen über die Ebenen hinweg. „Solche Zonen können durchaus Konfliktpotenzial bergen. Wir vertrauen aber darauf, dass die Bewohner in ihnen einen Mehrwert erkennen“, betont Architekt Mostböck.

Ein begrüntes Band verbindet die Erdgeschosszone, durch die auch öffentliche Wege führen, mit dem intensiv begrünten Dach. Tiefe Tröge ermöglichen den Pflanzen ein vom Menschen fast autarkes Leben, bewässert vom Regen und von professioneller Hand zweimal im Jahr gepflegt. Diese Pflege wird auch der übrigen Grünfassade zuteil werden, wenn sich aus den Balkonkästen üppig wuchernde Kletterpflanzen emporgeschlungen haben. Den Bewohnern bleibt neben der Aussicht auf das nahe und ferne Grün die Arbeit an den gemeinschaftlichen Hochbeeten. Und was könnte eine Hausgemeinschaft mehr fördern als gemeinsame Arbeit und der wohlverdiente Genuss ihrer Früchte?

www.pumar.at
www.martin-mostboeck.com


Fotos:

Paul Sebesta
www.paulsebesta.com

(Erschienen in CUBE Wien 03|20)

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