Heiter bis farbig
Zarte Holzdesigns mit vielschichtigen Technologien
Für ihn ist Holz nicht einfach nur Holz mit seinen natürlichen Gegebenheiten und traditionellen Bearbeitungsmethoden. Holz kann mehr, so sein Gedanke. Mit einem kleinen Umweg über Mechatronik zog es Clemens Schmidberger daher vorerst zu einem Studium der Holztechnologie an die BOKU in Wien. Der Werkstoff an sich hatte es ihm angetan, verbindet er doch abseits intuitiv assoziierter Eigenschaften auch Charakteristika wie zart, vielschichtig und mitunter auch farbig mit ihm. Bevor er aber mit seinen Ideen und Plänen den Schritt in die Selbstständigkeit wagte, sammelte er Erfahrung, und zwar im Innenausbau von Privatjets. Natürliche Materialien sind hier wohl gewünscht, Unebenmäßigkeit meist aber nicht so gerne gesehen. Furnier machte es möglich und begleitet ihn seither bei seinem Tun.
Ein Eierbecher war schlussendlich ausschlaggebend für seinen nächsten Schritt. Ein Alltagsgegenstand, ein Wohnaccessoire, verschnörkelt, gedrechselt, hölzern. Um ihn modern und zart wie feinstes Porzellan zu interpretieren, startete er Experimente mit dreidimensionaler Verformung. Die Funktion sollte der Becher perfekt erfüllen und dennoch Holz der Werkstoff bleiben. Mehrere Lagen feinster Furniere wurden geleimt und geformt, mit Schwalbenschwanzverbindung geschlossen, vorerst aus Eiche oder Nuss, schlussendlich dann dank italienischer Materialien bunt gefärbt und weiterhin natürlich. Schon bald gesellten sich Aufbewahrungsdosen und Blumenübertöpfe zu den Bechern und Heita, sein Label für feine Wohnaccessoires, war gegründet. Heita wie heiter, ganz einfach, weil er dieses Wort mag, die Leichtigkeit, die positiven Assoziationen, die Fröhlichkeit, mit ein klein wenig Dialekt am Ende.
www.heita.at
Fotos:
Zara Pfeifer
www.zarapfeifer.com
Sellerie – diesellerie.com
(Erschienen in CUBE Wine 03|22)