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Freie Entfaltung erwünscht

Wo Kinder über Flächen und Altersstufen hinweg gemeinsam spielen und lernen

Campus Plus heißt ein Pilotprojekt der Stadt Wien, bei dem Kinder bis zum Alter von zehn Jahren... mehr

Campus Plus heißt ein Pilotprojekt der Stadt Wien, bei dem Kinder bis zum Alter von zehn Jahren gemeinsam lernen, spielen und wachsen können. Über Krabbelstube und Kindergarten, Ganztagsvolksschule und Sonderpädagogik reicht das Betreuungsangebot mit Hort und Anbindung an Musikschule und Breitensport bis in die Freizeit der Kinder hinein. Ein anspruchsvoller Ansatz, für den geeignete Räumlichkeiten geschaffen werden mussten. Querkraft Architekten entwickelten daher im 22. Bezirk ein Gebäude, das viele Freiräume und Nutzungsmöglichkeiten bietet.

Das lässt sich bereits am Äußeren des lang von Nord nach Süd gestreckten Riegels ablesen, der von einem drei Meter breiten Stahlbetongerüst umgeben ist. Die Fluchtstiegen liegen hier. Doch wesentlich interessanter für die quirligen Nutzer des Gebäudes sind die Flächen dazwischen, die von den Architekten als „Ereigniszonen“ beschrieben werden. Ein guter Hinweis darauf, dass keine Nutzung vorgegeben wird, die Möglichkeiten vielfältig sind. Die offene Fassadengestaltung lässt das Leben aus dem Inneren herausquellen, sich in den Außenraum ausdehnen. Ein geschützter Garten mit Spiel- und Sportflächen schließt sich zudem an der Ostseite des Gebäudes an.

Wie in der Fassade bereits angedeutet, beweist das Haus auch im Inneren einen offenen Charakter. Bildung als Angebot verstanden spiegelt sich in der Unterteilung der Fläche in den Obergeschossen wider. Wie auf eine Plattform gesetzt wirken die wenigen angedeuteten Räume wie ein Haus-im-Haus-System. Die Wände nehmen als Regale mit unterschiedlicher Fächergröße Bücher und Spielsachen auf, geben der frei nutzbaren Fläche Raum. Nur wenig ist vorgegeben, viel entwickelt sich aus den pädagogischen Anforderungen der Bildungseinheiten, zu denen jeweils mehrere Schulklassen und Kindergartengruppen sowie eine heilpädagogische Gruppe zusammengeschlossen sind. Die Wandlungsfähigkeit besitzt Werkstattcharakter, der durch die unverkleideten Versorgungsrohre an der Decke unterstrichen wird. Hier darf sich alles wandeln, der Nutzung anpassen. Vier große Lichthöfe und das offene Stiegenhaus lassen viel Tageslicht in die Innenbereiche des kompakten Gebäudes dringen, wodurch noch mehr Gestaltungsfreiheit für die flexible Flächennutzung entsteht.

Bildung und Freizeitangebote gehen in dem Gebäude ineinander über. So finden sich im Erdgeschoss nicht nur drei Kleinkindergruppen, der Therapiebereich und die zum Garten hin orientierten Räume der Förderklassen. Hier bietet die Musikschule Donaustadt auch Unterricht an. Zur unterirdisch angeschlossenen Turnhalle sind es nur wenige Schritte. Sportliche und musische Betätigung liegen hier ganz nah beieinander und verbinden sich mit dem Bildungsangebot zu einer pädagogischen Einheit.

www.querkraft.at

Fotos:

Lukas Schaller
www.lukasschaller.at


(Erschienen in CUBE Wien 01|21)

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