Design-Begegnungen
Im Einklang mit Proportion, Präzision und Produktion
Sein Beruf wurde ihm quasi in die Wiege gelegt. Der Vater Tischler, die Mutter Modedesignerin, die Räumlichkeiten ausgestattet mit wechselnden Prototypen und manchmal auch halbfertigen Möbeln. Rainer Mutsch wurde mit Design und dessen Produktionsprozessen groß. Den technischen Feinschliff erlernte er in der HTL Mödling, Produktdesign studierte er in Kopenhagen und Berlin, wo er gleich noch einige Jahre bei Werner Aisslinger Erfahrungen sammelte. Nun ist er schon zehn Jahre selbstständig, designte für namhafte Kunden wie Eternit, Rado, Sixinch oder Molto Luce und stattet nun nicht mehr die Wohnung, sondern sein geräumiges Altbaubüro mit 1:1 Modellen aus. Denn so, und nur so, nach hunderten Begegnungen mit den originalgroßen Entwürfen, kann er die perfekten Proportionen spüren und weiß: „Ein Millimeter niedriger, dann passt es perfekt.“ So nimmt die fünfköpfige Belegschaft schon mal in Kauf, dass sie wochenlang über eine 4,5 m lange Bank steigen muss, um ihr Büro zu erreichen. Doch der eigentliche Designprozess beginnt lange davor, selbst vor dem ersten Bleistiftstrich, und zwar mit intensiver Materialkunde, Analyse und Kundenresponse. Erst dann wird nachgedacht und das am liebsten mit einem Skizzenblock auf einer Berghütte oder am Seeufer, jedenfalls immer mit nachhaltigen Gedanken mit dem Ziel reproduzierbare, langlebige und evolutionär fortschrittliche Designobjekte hervorzubringen. Möbel- und Lichtdesign sind ihm besonders vertraut, aber auch Sanitärobjekte, Schwedenöfen oder Weihnachtsbeleuchtung bringen Rainer Mutsch in ästhetische Schwingung und apropos Schwingung: Zu einem Designauftrag für ein Space Shuttle würde er höchstwahrscheinlich nicht nein sagen.
www.rainermutsch.com