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Aus alt mach neu

Eine Werkstatthalle mit Bürotrakt und Nebengebäude wird zum Ausbildungszentrum

Abriss und Neubau oder Umbau? Wenn Decken, Stützen, Wände und die Bodenplatte weiterverwendet... mehr

Abriss und Neubau oder Umbau? Wenn Decken, Stützen, Wände und die Bodenplatte weiterverwendet werden können, spricht vieles für Umbau. So auch in Floridsdorf, wo aus einer Werkstatthalle mit straßenseitig vorgesetztem Bürotrakt und einem Anbau im Hof das neue Ausbildungs- und Lehrwerkstattzentrum der Landesinnung Wien der Sanitär‑, Heizungs- und Lüftungstechniker entstehen sollte. Stadtgut Architekten nahmen den Bestand als Basis, öffneten und dämmten ihn und passten ihn anschließend an seine neue Aufgabe an.

Bestehen blieb ein Großteil der alten Tragstruktur, wodurch im Vergleich zu einem Neubau 730 m³ Beton eingespart werden konnten. Das entspricht 563.000 kWh an grauer Energie – so viel wie ein durchschnittliches Einfamilienhaus in 56 Jahren an Energie verbraucht. „Mit unserem Entwurf wollten wir den Beweis antreten, dass eine Sanierung verbunden mit einem Redesign die funktionellen Anforderungen an das Ausbildungszentrum ebenso erfüllen kann wie ein Abbruch und Neubau – eine Lösung, die auf den ersten Blick einfacher erscheinen mag“, erklärt Architektin Valerie W. Aschauer. Für eine nachhaltige Nutzung wurden vor allem die Dämmung von Dach, Boden und Fassade verbessert sowie die Fenster des Bürotrakts ausgetauscht. In diesem straßenseitigen Gebäudeteil wurden zudem die Oberflächen und Sanitärbereiche saniert.

Eine stärkere Veränderung erfuhren die Hallen. Mit ihrer Höhe von 7 m war die ehemalige Werkstatthalle bestens für das neue Raumkonzept vorbereitet. Eine Zwischendecke unterteilt nun die Gesamthöhe, lässt zwei Ebenen entstehen. Unten befindet sich nach wie vor eine Werkstatt, jetzt für die Ausbildung. Im Obergeschoss liegen Schulungsräume und ein Präsentationsraum. Zum Hof hin ersetzt eine Pfosten-Riegel-Fassade mit großen Fensterflächen die ehemalige Fassade aus Stahlbetonfertigteilen. Sie verbindet die unterschiedlichen Gebäudeteile, trägt maßgeblich zur besseren Tageslichtversorgung des Foyers, der Werkstatt und des Präsentationsraums bei. Ein Lichthof im hinteren Gebäudeteil sowie Lichtkuppeln im Dach versorgen die Schulungsräume mit Tageslicht.

Markant und erfrischend kommt der Bodenbelag daher. Blau eingefärbt, schützt eine Vergütung aus Wasserglas die Betonböden und wirkt zugleich identitätsstiftend für das gesamte Ausbildungszentrum. Das behielt nicht nur wegen der neuen Nutzung, sondern vor allem wegen des sichtbaren, rohen Materials seinen industriellen Charakter. Denn auch nach der Umgestaltung bleiben Trapezblechdecken und Stahlbetonstützen sichtbar.

www.stadtgut.com

Fotos:

Wolfgang R. Fürst
www.wrfuerst.com

(Erschienen in CUBE Wien 04|21)

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