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Ans Gelände angepasst

Wohnhaus integriert sich in die wachsende Umgebung in grüner Lage

Wo früher Stadtmauern die Grenze markierten, übernehmen heute oft Verkehrsachsen diese Aufgabe.... mehr

Wo früher Stadtmauern die Grenze markierten, übernehmen heute oft Verkehrsachsen diese Aufgabe. Schienen oder Straßen erscheinen durchlässiger, weniger ausgrenzend. Zumal das Wachstum der Stadt schon immer jenseits der Mauern weiterging und weitergeht. Jenseits der wie auch immer gearteten Begrenzungslinien franst die Stadt aus, verwuchert sich mit dem Grün des Umlands. So auch in Floridsdorf, wo Mehrgeschosswohnbauten an Kleingartenanlagen und Einfamilienhaussiedlungen heranwachsen und der nahe Marchfeldkanal zur Erholung einlädt. Im grünen Fleckenteppich der Kleingärten haben Stadtplaner ein neues Baugebiet ausgewiesen, das im Süden von der leicht erhöhten Nordbahntrasse begrenzt wird. Mit Grünachsen, öffentlichen Plätzen und kleinen begrünten Freiräumen zwischen den Häusern, den sogenannten Pocketparks, bindet das neue Stadtquartier die Natur ein, macht sie zum Bestandteil der Stadtentwicklung. Die neuen Wohnbauten reagieren darauf, nehmen ihrerseits Bezug auf die Grünflächen. Mit ihrem für die Gewog entworfenen und errichteten Gebäude binden Karl und Bremhorst Architekten zugleich noch die markante Topografie des Geländes ein.

Als Teil eines bauplatzübergreifenden Wohnquartiers am Schlimpweg planten sie einen u-förmigen Baukörper, der sich zur Straße hin als viergeschossiger Riegel zeigt. Nach Norden hin treppt er ab, mit nur noch zwei Geschossen im hinteren Gebäudeteil. Dabei schmiegt sich der Bau an das Gelände an, überbaut die abfallende Böschungskante, gibt sich deren Form hin. Dadurch entsteht ein sanfter Übergang zu den an den Baugrund anschließenden Kleingärten, einer fast fließenden Bewegung gleich. Keineswegs wehmütig müssen die Bewohner auf die privaten Grünflächen der Kleingartenanlage schauen, haben doch alle Wohnungen selbst einen eigenen Außenraum in Form eines Balkons, einer Terrasse oder eines eigenen Gartens. Zudem formt das Gebäude mit seinem vierstöckigen Hauptkörper und den terrassierten Seitenflügeln einen geschützten Innenhof, der allen Bewohnern zur Verfügung steht. Über eine Freitreppe ist die Grünfläche des Hofs mit der Terrasse verbunden, die durch die besondere Topografie des Geländes eine Etage weiter oben und doch von der Vordersicht im Erdgeschoss liegt. Die Pflanztröge in diesem Gemeinschaftsbereich sind für alle Bewohner, die eben keinen eigenen Garten haben. Zudem stellt die Terrasse mit dem angrenzenden Gemeinschaftsraum einen Treffpunkt dar, der das Zusammenwachsen der Hausgemeinschaft fördert.

Zum Wohlbefinden im Haus trägt das viele Tageslicht bei. Ein bewusst gesetztes Ziel bei der Grundrissplanung. Helle Erschließungszonen wie die breiten Flure mit den großen Fenstern laden gar zum Verweilen ein, fordern geradezu zu Begegnungen auf. Der Grundgedanke, möglichst viel Tageslicht in die Räume zu holen, reicht in die Wohnungen hinein. Trotz der starken Nord-Süd-Ausrichtung gibt es keine Wohnung mit ausschließlich nach Norden gerichteten Fenstern. Auch dies spricht für die Qualität des Wohnraums, der sich – obwohl frei finanziert – am Mietpreisniveau geförderten Wohnraums orientiert. Wohlfühlen sollte eben in jeder Preisklasse möglich sein.

www.kub-a.at

Fotos:

Rupert Steiner
www.rupertsteiner.com

(Erschienen in CUBE Wien 01|21)




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