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Arbeitsplatz mit Wohlfühlcharakter

Büro Spezial – Akustik und Licht

Laut, teilweise schreiend, versuchen zwei Mitarbeiter über drei Schreibtische hinweg vergeblich,... mehr

Laut, teilweise schreiend, versuchen zwei Mitarbeiter über drei Schreibtische hinweg vergeblich, sich für ein Meeting zu verabreden: „Was, ich kann Sie nicht verstehen!“, schrie Frau Hansen zurück. So oder so ähnlich geht es vielerorts in Großraumbüros zu. Täglich. Stundenlang. Hinzu kommt der Lärm von Bürogeräten, Telefonaten und Schuhwerk. Da stößt man schnell an seine Grenzen.

Ein Großraumbüro mit mehreren Mitarbeitern kann bis zu 80 Dezibel Lautstärke erreichen. Das entspricht nahezu dem Geräuschpegel starken Straßenverkehrs. Deshalb sind Konzepte für Büro-Raum-Akustik einer der Schwerpunkte der modernen Architektur, die durch eine höhere Sensibilisierung gegenüber Geräuschpegeln und Lärm im Arbeitsumfeld ausgerichtet werden muss.

Die Akustik eines Raumes wird von Bauweise, Wänden, Decken, Bodenbelägen, Möbeln, Textilien aber auch physikalischen Faktoren wie Raumgröße, Oberflächenbeschaffenheit der Bau- und Raumelemente beeinflusst. Sie sorgen allesamt für die akustische Qualität eines Raumes, die über den Nachhall gemessen wird. Der Raumklang ist immer das Ergebnis des Zusammenspiels von Schallabsorption- und reflexion. Schallreflektierende Flächen sind beispielsweise Fenster oder Wände. Absorbierende Materialien sind dagegen für die Reduktion des in einem Raum erzeugten Schalls verantwortlich. Die Raumdecke ist für die Ausbreitung des Schalls von entscheidender Bedeutung. Deckenplatten aus Mineral sind besonders zu empfehlen, weil sie Schallabsorptionsgrade bis zu 100 Prozent erzielen.Die meisten Bürogebäude sind mit schallharten Glas- und Betonflächen zwar optisch zeitgemäß, akustisch aber nur selten nutzerorientiert. Hinzu kommt ein wesentlicher Faktor: Das Konzept „Open Space“ wird wieder neu überdacht, denn ohne Sicht- und Schallschutz – das hat man jetzt gelernt – werden die Mitarbeiter zu sehr bei der Arbeit gestört. Die Quintessenz sind Bürolandschaften mit mehr Sonderzonen, neudeutsch: Mixed Offices.

Ebenso zählen ganzheitliche und Raum strukturierende Beleuchtungskonzepte für das Wohlbefinden am Arbeitsplatz. Einer Studie (Zumtobel+IAO) zufolge bevorzugen Nutzer individuell steuerbare Beleuchtungslösungen, die ihren persönlichen Eigenheiten entgegen kommen. Die Entwicklung von LED und OLED basierten Leuchtkonzepten berücksichtigen diesen Aspekt und bieten eine enorm hohe Bandbreite an Einsatzmöglichkeiten. Sie bringen nicht nur Räume zum Leuchten, sondern sie machen auch Möbel, Wände, Decken, Fenster zu ausdrucksstarken Lichtquellen und lassen sich im Interieurbereich flexibel einsetzen.

Das Optimum sind jedoch Produktlösungen aus Licht und Akustik. Eine Stehleuchte mit Schallmaskierung ist eine mögliche Variante. Das Prinzip funktioniert über zwei getrennt individuell steuerbare Lautsprecher, die akustische Signale aussenden. Ungewolltes Stimmengewirr wird überdeckt, im Fachjargon ausgedrückt, maskiert. Sie verbessern die Raumakustik deutlich und geben direktes Licht auf die Arbeitszone.

Deckensegel und -paneele können die Lärmbelästigung direkt am Arbeitsplatz reduzieren und durch die integrierten Downlights gleichzeitig für eine lichtstarke Raumausleuchtung sorgen. Sie haben zudem einen praktischen Nebeneffekt – sie dienen als Wegweiser, indem sie eine bestimmte Anzahl von Absorbern mit einer passenden Anzahl von Deckenleuchten und Arbeitsplätzen kombinieren.
Kombinieren ist auch für Produktdesigner das Schlüsselwort. Eine besonders effiziente Maßnahme ist es, Möbel, die ohnehin benötigt werden, mit Schall absorbierenden Materialien zu entwickeln. Selbst akustisch wirksame Teppichböden, deren Rücken mit einer speziell entwickelten Membranschicht sowie Filzen kaschiert ist, wirken als starke Absorbierer für mittlere und hohe Frequenzen. Um dem gesättigten Büromöbelmarkt innovativ und ganzheitlich gegenüber zu treten, müssen sich die Hersteller einiges einfallen lassen. „Activity based Design“ ist ein solcher Ansatz. Es geht um die Gestaltung von Räumen, die durch den gezielten Einsatz von Licht, Akustik und Arbeitslandschaften die Menschen in ihrer Arbeit unterstützen. „Club 3“ ist ein Verbund, den Philips, Ecophon und Haworth genau aus dieser Idee heraus gegründet haben. Sie entwickeln ganzheitliche Lösungen, für die es bisher meist nur eine separate Betrachtungsweise gab. Offensichtlich stoßen wir mit dieser strategischen Denkweise auf eine sehr gefragte Nische, weiß Michael Mattern, Marketing Manager von Haworth. Für die Architekten und Bauherrn bilden akustische Raumlösungen eine der wesentlichen Herausforderungen der bestehenden und neu zu bauenden Gebäude. Hier ist Kreativität und Vorausschau gefragt, um raumakustische Bedingungen, die die Umsetzung gestalterischer und bauphysikalischer Kriterien erschweren, erfüllen zu können.

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