Satteldach trifft Kubus
Der Neubau eines Wohnhauses in Sillenbuch überrascht mit interessanten Details
Das in einer geschützten Lage einer Siedlung aus den 1930er-Jahren in Sillenbuch gelegene Einfamilienhaus hat in vielfacher Hinsicht Überraschendes zu bieten: Obwohl man auf den ersten Blick vermuten könnte, dass es sich hier um die Sanierung eines der für dieses Quartier typischen soliden, zweigeschossigen Satteldachhäuser handelt, ist es ein kompletter Neubau. Die Thoma.Lay.Buchler.Architekten spiegeln hier – ergänzt um moderne Stilelemente – die Gebäudetypologie und Maßstäblichkeit der umgebenden Bebauung wider und interpretieren das Thema Satteldachhaus auf ihre ganz eigene Art und Weise neu.
Weitere Raffinessen liegen im Detail: So „normal“ es von der Straßenseite aus aussieht – zur Südseite hin erweitert sich das Gebäude auf sehr überraschende Weise durch die großzügige zweigeschossige Verglasung zum Garten hin. Innen- und Außenraum verbinden sich; der direkt an die Terrasse grenzenden Wohn- und Essbereich wird im Sommer zum „Zimmer im Freien“. Der aus baurechtlichen Rahmenbedingungen als Kubus ausgestaltete südliche Gebäudeteil schafft interessante Übergänge und Zusammenhänge: Er faltet sich durch bewusst gesetzte Schrägen aus dem rechteckigen Gebäude heraus und ist aber doch mit dem Haus verschmolzen. Wie aus einem Guss wirken Haustür, Windfang und Garagentor durch die Materialwahl – pulverbeschichtete Aluminiumplatten – und bilden so einen gestalterischen Akzent im Erdgeschossbereich der Fassade zur Straße hin. Die Garage wurde in das Gebäude integriert und das Tor der Garage verschwindet unsichtbar als Stilelement in der Fassade.
Der große „Wow“-Effekt kommt im Inneren: Lichtdurchflutete Räume sowie ein Luftraum bis unter das Dach geben dem Haus eine grandiose Großzügigkeit. Drei großzügige Geschosse schaffen für die fünfköpfige Familie genügend Platz in allen Lebenslagen; und sollten doch einmal ein AuPair oder die Großeltern miteinziehen wollen, gibt es eine optional abtrennbare Einliegerwohnung im Dachgeschoss. Durch die Öffnung bis nach oben stehen alle Geschosse miteinander in Verbindung, das Dachgeschoss ist dadurch nicht abgekapselt vom übrigen Wohnraum. In die Moderne transportiert haben die Architekten auch den alten Parkett-Klassiker im Fischgrätmuster: Hierfür wurden Eichenparkettdielen in 50 cm Länge und 7 cm Breite orthogonal, also im 90-Grad-Winkel, zu den Wänden verlegt. Dazu passen die von den Bauherren gewählten Möbelklassiker mit Eames-Chairs von Vitra, Leuchten von Occhio und der puristisch weißen Küche von Poggenpohl.
www.thoma-lay-buchler.de
Architekten:
Thoma.Lay.Buchler.Architekten
www.thoma-lay-buchler.de
Elektro:
Böhle Elektrotechnik
www.boehle-elektrotechnik.eu
Fenster:
Scheifele Fenster- und Innenausbau
www.scheifele-gmbh.de
Parkett:
Fussboden Haag
www.fussboden-haag.de
Zimmerer:
Fessmann Holzbau
www.fessmann-holzbau.de
Schreiner:
Holzwerkstatt Andreas Schmies
www.holzwerkstatt-andreas-schmies.de
Maler:
Maler Rücker
www.maler-ruecker.com
Garagentor:
Kipptorbau Hans Sailer
www.sailertor.de
Sonnenschutz:
Karl Bocklet
Rolladen und Sonnenschutz
www.bocklet.info
Fassadenbleche:
ABEX Stahlbau - Rohrbiegen
www.abex-berlin.de
Garten- und Landschaftsbau:
Ralf Maier Garten- und Landschaftsbau
www.gartenbau-maier.de
Estrich:
Estrich Osterland
www.estrich-osterland.de
Fotos:
Dominik Hatt