Innen ist Außen
Eine außergewöhnliche Villa an einer schönen Hanglage in der Nähe von Stuttgart
Mit seinem ersten realisierten Werk, dem Stadthaus Scharnhauser Park in Ostfildern bei Stuttgart (1999-2002), wurde Jürgen Mayer H. als Architekt bekannt. Das Gebäude, ausgezeichnet mit dem Mies van der Rohe-Emerging Architects Preis, zeigt die architektonische Umsetzung von Ideen als Gegenstand seiner künstlerischen Arbeit. Das Büro definiert die eigene Arbeit als Schnittstelle von Architektur, Kommunikationsdesign und neuen Technologien. Jürgen Mayer H. verfolgt einen Ansatz, den man in der Architektensprache als „konzeptionell“ bezeichnen könnte. Nach der Analyse des Ortes in Kontext und Historie bearbeitet er die Umsetzung in Bezug auf die Bauaufgabe und entwickelt einige, wenige zentrale Aspekte für seinen Entwurf.
Genau dieses Thema hat der Architekt auch in seinem neuesten Projekt, einer Villa an einer der schönsten Hanglagen in der Nähe von Stuttgart wiederum umgesetzt. Das Grundstück bietet einen sehr großzügigen Blick ins Tal, den der Architekt Jürgen Mayer H. mit dem neuen Gebäude thematisieren sollte. Der Bauherr wünschte sich fließende Übergänge, d. h. der sensationelle Blick sollte auch im Gebäude weiterhin erlebbar sein. Die neue Villa, umgeben von einem Wohngebiet konventioneller Bebauung aus den 1960er-Jahren, hebt eindeutig den Wert dieser vorhandenen Siedlung. Der Architekt bedient sich bereits im Planungsprozess einer computergesteuerten Software, die den Entwurfsprozess flexibel und elastisch gestaltet. Er kann durch neue Möglichkeiten der Visualisierung dem Bauherrn seine Ideen ideal transportieren. So hat er sein Konzept derart entwickelt, dass sich die Räume auf drei Ebenen verteilen, die durch ein zentrales gestalterisches Element, eine skulpurale Treppe, miteinander verbunden sind. Die raumhohe Verglasung dient dazu, dass Licht und Luft in den Innenraum eintreten können.
Der Neubau für eine vierköpfige Familie gliedert sich in ein Sockelgeschoss mit einem Eingangsbereich, einem Abstellraum und einem Spa-Bereich. Im ersten Obergeschoss thematisiert er dann deutlich den Wunsch des Bauherrn. Hier zeigt sich ein großzügiger, fließender Raum, der in Wohn-, Ess- und Kochzonen eingeteilt ist. Aufgrund der raumhohen Verglasung kann man im Gebäude den Blick über das Tal und den Garten mit der Terrasse schweifen lassen. Wichtig für dieses außerordentliche Erleben ist auch die treffsichere Materialwahl des Architekten. Der Bodenbelag in diesen Räumen ist eine fugenlose Estrichbeschichtung. Im Obergeschoss schließen sich die Schlafbereiche, Ankleiden und Bäder an.
Das Wohnhaus wurde als Stahlbetonbau errichtet. Die Fassade besteht aus einem Wärmedämmverbundsystem und einer Aluminium-Glas-Fassade. Integrierter Sonnenschutz durch Lamellen und innenliegender Blendschutz schützen vor Wärme. Im Innenausbau sind alle Leichtbauwände aus Trockenbau hergestellt. Das Dach mit der eingeschnittenen Loggia wurde in einer vorbewitterten Zinkblechverkleidung errichtet, auf dem Dach befinden sich zudem solare Wärmetauscher. Terrassen und Wege im Außenraum, wurden als Tartanflächen realisiert.
www.jmayerh.de