Einfach gut!
Weniger ist manchmal mehr – eine klare Haltung gegenüber der Killesberghöhe
Die großen Freiflächen, entstanden durch den Rückbau der Stuttgarter Messe, waren für viele Bauherren eine große Chance. Entsprechend vielgestaltet zeigt sich nun das Baufeld gegenüber der Killesberghöhe. Für die Architekten Professor Josef Lenz und Farnaz Zia-Azari, die dort ein Einfamilienhaus planten, war es keine einfache Aufgabe in dieser neuen Mischung eine Haltung einzunehmen. Die Lösung definierten sie, indem sie den Wunsch nach äußerliche Einfachheit zum Thema machten. Das Haus sollte einer Familie mit zwei Kindern dienen und so nahmen die Planer die Vorstellung einer Kinderzeichnung mit einem geneigten, mit Ziegeln gedecktem Dach, Türen und Fenstern mit sparsamen Details als Idee für ihren Entwurf. Details sollten nicht dekorieren und ablenken, sondern entstanden einzig und allein aus der handwerklichen Herstellung. Der Baukörper wird bestimmt durch präzise konstruktive, funktionale Überlegungen, durch klare geometrische Formen und Linien, durch Ablesbarkeit der einzelnen Bauteile und durch eine sensible Materialkonzeption. Während die Qualität dieser Räume durch das feine Gespür der beiden Planer für Maßstab und Proportion, aber auch für die Haptik und Schönheit des Materials entstand, zeigt sich im Innern des Gebäudes ein harmonischer, in sich ruhender Raum. Für die Farblichkeit der Außenhaut haben sich die Planer in der direkten Umgebung umgesehen. Der Sandsteinton findet sich im gegenüberliegenden ehemaligen Steinbruch wieder. Sehr schön zeigt sich ein einziges Fensterformat, dass aufgrund der Lüftungselemente die Fassade auflockert und den Blick zum Höhenpark am Killesberg einrahmt. Alle anderen, nach außen bündigen Fenster bewirken, dass die Hülle des Einfamilienhauses wirklich wie eine Haut wirkt. Sensibel unterstrichen wird diese Idee noch von den außenliegenden Vorhängen auf der Südseite. Durch einen einfach strukturierten Grundriss wird die Raumwirkung deutlich und der Wunsch des Bauherrn nach einem „gestapelten Loft“ wird hier Folge geleistet. Sehr schön erkennt man ein Detail in Form einer Treppe aus Sichtbeton, die abwechselnd als Wand oder als Möbel dient und so als zentrale Achse des Hauses fungiert.
www.lenz-architekten.de
Architekten:
Lenz Architekten BDA
www.lenz-architekten.de
Fenster:
Fenster Braun
www.braun-fenster.de
Bodenbelag:
Ralf Haas
www.haas-stonetec.de
Putz und Malerarbeiten:
Mingram Stukkateurbetriebsgesellschaft
www.stukkateur-mingram.de
Sanitär und Heizung:
Pollich
www.pollich-sanitaer.de
Innenausbau und Küche:
Furch Gestaltung und Produktion
www.furch.tv
Innen- und Außenvorhänge:
Apartment 91
www.apartment91.com
Möbel, Ausstattung:
UnternehmenForm
www.unternehmenform.de
Fotos:
Zooey Braun
www.zooeybraun.de