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Boxenstop

Superschanke entschleunigt

Eine der derzeit angesagtesten Bars in Stuttgart ist nicht so einfach zu finden. Zwischen... mehr

Eine der derzeit angesagtesten Bars in Stuttgart ist nicht so einfach zu finden. Zwischen Bürogebäuden und Wohnhäusern in der Jägerstraße erkennt man sie bei genauerem Hinsehen aber doch – die alte Tankstelle. Die Idee zu diesem Umbau ist einfach und kam vom Konzeptentwickler Bastian Sommer: Entschleuningen beim Tanken eines Elektroautos. Im Zeichen der Elektromobilität bot es sich an, die erste Elektro-Schankstellenkette mit dem Namen „Super - Die Schankstelle“ entstehen zu lassen.

Da zum Aufladen eines Elektrowagens mindesten 45 Minuten berechnet werden müssen, ist dies die beste Gelegenheit, etwas in dieser Zeit zu sich zu nehmen. Normalerweise geschieht dies in zügigem Durchlauf in einer Autobahnraststätte oder einem Tankshop: Tanken, Zahlen, Mitnehmen. Bei der „Superschanke“ hat man die Gelegenheit, beim Tanken von Strom etwas zu trinken, oder im Restaurant einen guten Burger zu probieren.

Die Geschichte begann mit einem Bestandsgebäude, das nach einem Leerstand von drei Jahren sehr marode schien. Da die Nutzung von Anfang an zeitlich auf fünf Jahre begrenzt wurde und der Innenraum nur eine Fläche von 120 m² besitzt, beinhaltete die erste Planung der Gesellschafter Sidney Blum, Hilmi Sogut und Bastian Sommer an das bestehende Gebäude mit Sanitär- und WC-Elementen aus Transport-Containern anzudocken. Dies hatte das Stuttgarter Baurechtsamt aber nicht genehmigt.

Es musste ein alternativer Entwurf her. Der sah vor, den Innenraum der ehemaligen Tankstelle weitestgehend zu entkernen. Um einen fließenden Übergang zwischen Restaurant und Club zu gestalten, entschied sich der Konzeptentwickler für eine Odenwalddecke, unter der die gesamte Lichttechnik versteckt wurde. Da auf engstem Raum nun Restaurant, Club, Bar und Café nebeneinander Platz finden mussten, wurde aus der ehemaligen Werkstattgrube eine beleuchtete Tanzfläche, das Restaurant zum Club, die Küche des nächtens zur DJ Kanzel, das Café zur Bar.

Sehr spannend zeigt sich die indirekte Beleuchtung durch mit dmx steuerbaren ICB Containern (1.000 l Wasser Tanks) der gesamten Anlage, die je nach Musik unterschiedlich illuminiert ist. Die Tanks dienen im Sommer als Außenbegrenzung zur Straße und im Winter, unter dem Vordach aufeinander gestapelt, als eine illuminierte Wetterwand und gleichen überdimensionalen Legosteinen. Die Container bieten ein Höchstmaß an Variabilität, die man benötigt, da sich die Gastronomie zu jeder Jahreszeit und je nach Zuspruch der Gäste und deren Ansprüche ändert. Die Affinität zur Tankstelle ist klar sichtbar. Weil die Werkstatt komplett gefliest war, musste man den schalltechnischen Bereich entsprechend nachrüsten. So wurden die Wände mit Schallkissen und die Odenwalddecke (Kassettendecke) mit schwingungsarmen Elementen versehen.

Die Bar zeigt ein gelungenes Umbauprojekt, an dem sich sehr klar die Idee des Entwurfs ablesen lässt. Diese Art der Gastronomie in einer spannungsvollen Location ist in Stuttgart natürlich kein Geheimtipp mehr.

www.superschanke.de

Fotos Nadine Blum mehr

Fotos

Nadine Blum

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