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Arbeiten im Selbstversuch

Das Zentrum für Virtuelles Engineering (ZVE)

Der Universitätscampus in Vaihingen wird seit 1950 stetig erweitert und zeichnet sich durch ein... mehr
Der Universitätscampus in Vaihingen wird seit 1950 stetig erweitert und zeichnet sich durch ein hohes Niveau an guter Architektur aus. Nun befindet sich dort zudem das Zentrum für Virtuelles Engineering (ZVE), gelegen an der Ecke Allmandring und Nobelstraße. In diesem Institut, das zum Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation (IAO) gehört, werden die Qualitäten von Arbeitsplätzen erforscht, indem man den Prozess vom Entwurf bis zur Ausführung digitalisiert. Auf diese Weise ist auch dieser Neubau entstanden. Gleich nebenan nämlich, in den bestehenden Virtual Engineering-Labors des Fraunhofer-Instituts, war das Gebäude seit Planungsbeginn im Jahr 2008 immer wieder simuliert und quasi vorgebaut worden, bis in den Labors schließlich eine originalgetreue, begehbare Kopie des geplanten Gebäudes im Maßstab 1:1 zu besichtigen war. „Ich glaube, dem virtuellen Engineering gehört die Zukunft“, meint Architekt Ben van Berkel, für den das Arbeiten in dreidimensionalen Simulationen seit Jahren zum Alltag gehört. Gemeinsam mit den Kaiserslauterner Asplan-Architekten formte van Berkel das ZVE als markante Gebäudeskulptur, die aus der Straßensicht an eine Schiffsbrücke erinnert. Monat für Monat trafen sich die Projektbeteiligten zur gemeinsamen Baubesprechung im Virtual Engineering-Labor. Anders als bei herkömmlichen 3D-Simulationen am Bildschirm konnten sie hier das fünfgeschossige Gebäude tatsächlich betreten und seine 3.200 m2 großen Dimensionen erfassen, sie konnten Räume durchschreiten oder sich im Raum umdrehen, um seine Gesamtwirkung zu erfassen. Wie in einem Selbstversuch haben die Architekten für den Neubau des ZVEs Laborbereiche, Büros sowie Kommunikationsbereiche so angeordnet, dass eine funktionierende, angenehme und kreativitätsfördernde Arbeitsatmosphäre entsteht. Den Planern war bei ihren virtuellen Erkundungstouren aufgefallen, dass das vorgesehene Trägerwerk die lichte, offene Anmutung des Gebäudeinneren spürbar beeinträchtigen würde. Als Ersatzlösung wählten sie luftgefüllte Laborkunststoffkugeln, die in die Betondecken eingelassen wurden und auf diese Weise viel Material und Gewicht sparen, ohne die Tragfähigkeit zu mindern. Dank dieser intelligenten Luft-Nummer überspannen die Betondecken des ZVEs heute große Flächen ohne störende Stützpfeiler – ein unmittelbares Resultat der realitätsgetreuen Simulierung. Perfekt haben die Architekten den Anschluss an den Bestandsbau des IAO gelöst, dessen Baukörperproportionen und Fassadengliederung aufgenommen worden sind.

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Mark Seelen
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