Wohntraum im zweiten Anlauf
Familie musste wegen eines Totalschadens ein zweites Mal bauen
Wenn der schicke Neubau nach nur vier Jahren an allen Ecken und Enden tropft, der Gutachter einen Totalschaden feststellt und das komplette Haus wegen unsanierbarer Baumängel abgerissen werden muss – dann kann man wohl von einem Alptraum für die Bauherren sprechen. Dass ihr Traum vom Eigenheim im zweiten Anlauf doch noch wahr wurde, dafür sorgten Heiderich Architekten aus Lünen bei Dortmund.
„In kurzem Abstand noch einmal zu bauen bot die Chance, gemachte Erfahrungen zu nutzen und in die neue Planung einfließen zu lassen“, erzählt Martin Heiderich. So wünschten sich die Bauherren eine bessere Verzahnung der Wohnräume mit dem Garten. Flachdächer, die vor Wohnräumen lagen, sollten auch als Dachterrasse nutzbar sein und das Haus sollte ein besseres Wohnklima bieten. Das neue Architektenteam prüfte genau, welche Bauteile sich mit vertretbarem Aufwand wieder verwenden ließen. Schließlich war das Haus nur wenige Jahre bewohnt worden. Die vorhandene Bodenplatte konnte mit kleinen Änderungen wieder genutzt werden. Die Wärmepumpe, Sanitärgegenstände, Elektrostinstallationen und einige Fenster wurden eingelagert und später wieder eingebaut. Auch die beiden Garagen konnten mit neuer Verkleidung erhalten werden. Je nach Nutzung und Ausrichtung wurden im neuen Entwurf die jeweiligen Seiten des freistehenden Zweifamilienhauses unterschiedlich gestaltet. Die Einfahrt zum Haus wurde durch eine Wandscheibe aus Cortenstahl optisch klar abgegrenzt. Die Einliegerwohnung erhielt einen eigenen ungestörten Außenbereich und eine eigene Zufahrt. Terrassen zu mehreren Himmelsrichtungen erlauben eine flexible Nutzung des Außenraums zu verschiedenen Tageszeiten. Die Teilung des Hauses in zwei Wohneinheiten ist an der Kubatur ablesbar. Auf einem durchgehenden Sockel wurden zwei Obergeschosse aufgesetzt, die durch die Dachterrasse der Einliegerwohnung voneinander getrennt sind. Das Sockel- und das Obergeschoss der Einliegerwohnung erhielten eine Fassade aus fast schwarzem Klinker. Das Obergeschoss der Hauptwohnung mit einer Fassade aus weißem Kratzputz steht deutlich über das Sockelgeschoss über und überdacht auf diese Weise Eingang und Freisitz. Die Innenraumgestaltung wurde mit weißem Putz, ungefälzten Weißlacktüren, Eichenindustrieparkett, hellem Feinsteinzeug und einigen Sichtbetonbauteilen weitgehend beibehalten.
Um mit der Wärmepumpe und den unveränderten Geothermiebohrungen das Gebäude unter Einhaltung des KfW 55 Standards zu beheizen, statteten die Planer das Dach des Haupthauses mit Photovoltaik aus.
www.heiderich-architekten.de
Architekten:
Heiderich Architekten
www.heiderich-architekten.de
Außenputz:
Stucco Team
www.stucco-team.de
Fenster:
Bojer-Fenster
www.bojer-fenster.de
Bauunternehmen:
Vonnahme Bauunternehmung
www.vonnahme-gmbh.de
Böden:
Wille Fußbodenbau
www.wille-fussbodenbau.de
Elektro:
Rensing
www.rensing-elektrotechnik.de
Fotos:
Heiderich Architekten