Teilen liegt im Trend
Car-Sharing entwickelt sich auch im Ruhrgebiet zu einem Mobilitätskonzept mit Zukunft
Was in den 80er Jahren des vergangenen Jahrhunderts noch völlig undenkbar war, entwickelt sich angesichts des zunehmenden Verkehrsaufkommens und aussichtsloser Parkplatzsuche in den Metropolen zu einem stetig wachsenden Trend: Car-Sharing boomt vor allem bei den unter 30-jährigen Städtern. Für sie ist das Auto längst kein Statussymbol mehr, sondern ein reines Transportmittel. Verzichten möchte man nicht auf die individuelle Mobilität – doch muss das Auto nur dann zur Verfügung stehen, wenn es auch wirklich gebraucht wird. Car-Sharing könnte also zum Mobilitätskonzept der Zukunft werden. Es entlastet nicht nur den Verkehr, sondern schont auch die Umwelt. Neben den klassischen stationsgebundenen Angeboten, bei denen das Auto an festgelegten Orten gemietet und wieder zurückgegeben wird, setzt sich immer stärker die Nutzungsvariante ohne feste Rückgabestation, das Free Floating, durch.
Und so funktioniert es: Via Internet registriert sich der Kunde bei dem Anbieter seiner Wahl. Bei einer Registrierungsstation muss dann noch der Führerschein samt Personalausweis und Kredit-/ beziehungsweise EC-Karte vorgelegt werden. Gebucht werden kann ein Fahrzeug per Telefon, per App oder per Internet. Das Smartphone zeigt dann einfach den Weg zum nächsten freien Wagen im Ruhrgebiet. Abgerechnet wird pro Stunde und Kilometer.
Nach Bochum, Dortmund, Essen und Gelsenkirchen ist zum Beispiel der stationsgebundene Anbieter CiteeCar ab sofort im Ruhrgebiet auch in Bottrop, Herten und Recklinghausen vertreten. CiteeCar-Nutzer können auf eine Flotte von insgesamt 150 Fahrzeugen zugreifen. Sie befinden sich überwiegend auf öffentlichen, aber auch auf privaten oder gewerblichen Parkplätzen, die von sogenannten Hosts zur Verfügung gestellt oder betreut werden. Diese Autopaten erhalten von CiteeCar Freifahrtkontingente und Vorteile bei der Versicherung.
Auch Flinkster, das Car-Sharing-Angebot der Deutschen Bahn, ist im Ruhrgebiet ansässig. Die Stationen, an denen die Autos gemietet und wieder abgegeben werden können, befinden sich in den Ruhrgebietsstädten beispielsweise in direkter Nähe der Bahnhöfe.
Im Rahmen des Projekts Ruhrauto-e bilden 45 Elektrofahrzeuge in Wohngebieten und im Innenstadt-Bereich in acht Ruhrgebietsstädten – darunter Essen, Duisburg und Mülheim an der Ruhr – ein Car-Sharing-Netz mit mehr als 27 Standorten. Die einzelnen Fahrzeugstationen sind unmittelbar an die Haltestellen des ÖPNV angebunden und mit den öffentlichen Verkehrsmitteln vernetzt. Projektpartner sind unter anderem die Universität Duisburg-Essen, die VivaWest Wohnen GmbH, der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) und die EVAG.
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