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Solides Wachstum

Die Sparkasse Essen blickt zufrieden auf das Geschäftsjahr 2017 zurück

CUBE: Herr Schiffer, im Geschäftsjahr 2017 stand bei der Sparkasse Essen der Anspruch an solides... mehr
CUBE: Herr Schiffer, im Geschäftsjahr 2017 stand bei der Sparkasse Essen der Anspruch an solides Wachstum im Vordergrund. Haben Sie das rückblickend durchsetzen können?

Helmut Schiffer: Ich blicke durchaus zufrieden auf das vergangene Geschäftsjahr zurück. Die Bilanzsumme stieg um 41 Mio. Euro auf knapp 8,2 Mrd. Euro an. Die Kundeneinlagen wuchsen um 56,3 Mio. Euro auf 6,2 Mrd. Euro, und auch bei den Ausleihungen an Kunden bilanzierte die Sparkasse Essen ein Plus von 119,6 Mio. Euro auf fast 5,9 Mrd. Euro. Vergleicht man darüber hinaus den Sparwillen der Essener in den letzten fünf Jahren wird außerdem deutlich, dass dieser ungebrochen ist. Trotz Niedrigstzinsen. Die Privatkunden legten mit fast 4,8 Mrd. Euro 3,5 Prozent mehr auf die hohe Kante als im Vorjahr. Wenn die Zinsen niedrig sind, wird das Geld dabei primär sicher und jederzeit verfügbar angelegt. Entsprechend beliebt waren Sichteinlagen auf dem Girokonto und auf dem Tagesgeldkonto.

Im Bereich des Kreditgeschäfts überschritt das Neugeschäft dabei erneut die Milliardengrenze. Allein die Darlehen für wohnwirtschaftliche Zwecke sind rückläufig. Wo sehen Sie die Gründe dafür?

Wir haben im vergangenen Jahr den Punkt erreicht, der eigentlich schon seit 2013 von uns vorausgeahnt wurde. In den Jahren 2013 und 2014 erkannte der frühere Vorstandsvorsitzende Hans Martz bereits, dass die Rekordergebnisse von 367 Mio. Euro bzw. 396 Mio. Euro kaum zu übertreffen seien. Auch Volker Behr, in dessen Nachfolge ich nun stehe, sah es in den Jahren 2015 und 2016 mit 451 bzw. 462 Mio. Euro ähnlich. 2017 war in der Tat dann mal ein wenig schwächer. Insgesamt sind wir aber nur ganz knapp unter der 400-Mio.-Euro-Grenze geblieben. Wir befinden uns daher in einem Prozess der Normalisierung nach Rekordergebnissen. Das erzielte Niveau bleibt unverändert hoch. Zudem hat die Sparkasse Essen sich dazu entschieden, ganz bewusst im Bereich der Baufinanzierung im vergangenen Jahr nicht in jeden Preiskampf einzusteigen.

Wie ist es denn grundsätzlich um den Essener Immobilienmarkt bestellt?

Noch liegen die offiziellen Zahlen zum Immobilienmarkt nicht vor, aber es ist unverändert deutlich, dass der Markt durch ein zu geringes Angebot an Flächen, Neubauten und Gebrauchtimmobilien bestimmt wird. Es wird das erklärte Ziel der Sparkasse bleiben, möglichst vielen Essenern dabei zu helfen, die für sie passende Immobilie zu finden, im Nachgang zu finanzieren und somit die Eigentumsquote in Essen zu erhöhen.

Sie betonen, dass Ihnen der Aspekt der direkten Nähe zum Kunden besonders am Herzen liegt. Wie lässt sich das in Zeiten zunehmender Digitalisierung der Bankgeschäfte umsetzen?

Durch den digitalen Wandel gibt es viele Herausforderungen wie man das Thema Nähe im Sinne der eigenen Kunden mit Inhalten füllt. Die Sparkasse Essen tut dies z. B. durch 140 neue Berater in den Filialen, verlängerte Beratungszeiten, ein unverändert dichtes Geldautomatennetz, hervorragend bewertete Apps, WLAN in allen Filialen, eine ausgebaute mediale Filiale und erhebliche Investitionen in die IT-Sicherheit. Gleiches gilt für die Firmenkunden des Instituts, die entsprechend ihren Bedürfnissen und ihrer Unternehmensgröße durch unsere Experten beraten werden. Wenn man sich dann noch vor Augen führt, dass wir täglich über 90.000 mal virtuell besucht werden, wird deutlich, dass unser Online-Angebot erfolgreich angenommen wird. Wir wollen den Kunden zeigen, dass wir immer für sie da sind und legen hohen Wert darauf, dass auch der persönliche Berater oder die Mitarbeiter in den Filialen möglichst gut und unkompliziert erreichbar sind.

Stichwort Engagement vor Ort. Werden Sie sich auch weiterhin für die Region einsetzen?

Auf jeden Fall. Viele Sparkassenkunden schätzen ganz besonders den öffentlichen Auftrag der Sparkassen. Zwar ist Gewinnerzielung notwendig zur Eigenkapitalstärkung der Institute, aber nicht der Hauptzweck der öffentlich-rechtlichen Geldinstitute. Wir waren, sind und werden weiterhin zuverlässige Partner für förderungswürdige Projekte in unserer Stadt bleiben. Die Förderung des Instituts in Höhe von 4,6 Mio. Euro setzt sich zusammen aus Spenden, Ausschüttungen aus den Stiftungen und Sponsoring. Rechnet man 8,6 Mio. Euro gewinnabhängige Steuern für Essen sowie die Ausschüttung der Sparkasse an die Stadt in Höhe von 2,8 Mio. Euro hinzu, ergibt sich eine „Bürgerdividende“ in Höhe von 15,2 Mio. Euro. Darüber hinaus haben wir sehr gute Erfolge gemeinsam mit betterplace.org auf der Spendenplattform „gut für Essen“ erzielen können. Mittlerweile bewerben sich bereits über 200 Projekte um die Gunst der Spender. Rund 440.000 Euro konnten auf diese Weise bisher für gemeinnützige Projekte in Essen gesammelt werden. Spätestens im Frühjahr wollen wir mit unseren Firmenpartnern auf der Plattform die Grenze zur halben Million Euro überschreiten.

Herr Schiffer, wir danken Ihnen für das Gespräch.

Das Interview führte Daniela Endrulat.



Helmut Schiffer
- 1993-96 Direktor Abteilung Zentrale Firmenkundenbetreuung, Sparkasse Bonn
- 1996-2001 Generalbevollmächtigter Zentraldirektion Firmenkunden, Sparkasse Bonn
- 06/2001-2005 Vorstandsmitglied der Sparkasse Mülheim/Ruhr
- 2005-08/2013 Stellvertretender Vorstandsvorsitzender
- 2013-2017 Geschäftsführer des Rheinischen Sparkassen- und Giroverbandes
- seit 01/2018 Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Essen

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