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Selbstbewusst und integrativ

Der neue Gebäudekomplex auf der Essener Huyssenallee setzt ein Ausrufezeichen

Die Huyssenallee ist seit jeher die prominente Prachtstraße in Essen: Prunkvoll in der... mehr

Die Huyssenallee ist seit jeher die prominente Prachtstraße in Essen: Prunkvoll in der Kaiserzeit, zerbombt im Zweiten Weltkrieg, von zwischenzeitlichem Leerstand betroffen, wiederauferstanden zur noblen Geschäftsadresse und mit dem Aalto-Theater und der Philharmonie bedeutender Kulturort. Unmittelbar gegenüber diesen kulturellen Institutionen ist das 2022 abgeschlossene Huyssen Quartier entstanden, das den Aufwärtstrend beflügelt und neue Impulse setzt. VSI Architekten aus Bottrop haben das neue Gebäudeensemble als vielfältig nutzbaren Komplex geplant und umgesetzt. Dabei ist es ihnen gelungen, den Bogen von der Sozialwohnung über die Büronutzung bis hin zum großzügigen Penthouse zu spannen. Die Fassadenplanung des 18-stöckigen Hochhauses erfolgte in Kooperation mit dem Architekturbüro HPP aus Düsseldorf.

Initiale Idee des Entwurfs war ein Turm, der sich nicht als dominanter isolierter Monolith präsentiert, sondern sich behutsam in die Umgebung einfügt. Der Sockel-, Mittel- und obere Abschlussbereich wird durch eine waagerechte Rhythmik aufgelockert. Ergänzt wird dies durch pointierte Details, wie die vertikalen Streifenelemente in den Glasbrüstungen, welche gestalterisch die Lebendigkeit der Fassade unterstreichen und das horizontale System aufbrechen. Diese Elemente lösen sich sequentiell in den Höhen der aufsteigenden Geschosse auf, bis sie final in den drei obersten Penthouse-Geschossen in ihrer Gesamtheit gefallen sind. Die zur Huyssen-
allee gerichtete Straßenfront – mit abgerundeten Formen als Reminiszenz an die Architektur des Aalto-Theaters – endet in harmonischer Gestaltung an der Giebelseite. Von dort aus ordnet sich eine klar gegliederte, ruhige Fassade bis zur Rückseite des Gebäudes an und nimmt dort eine an der vorderen Fassade orientierte Gestaltung auf. Die Giebelansicht ist besonders gekennzeichnet und wirkt durch die einseitig übergreifenden Fassadenelemente kompensierend auf die Gebäudebreite. Das dortige Aufeinandertreffen der rhythmischen Balkone mit der schlichten Fassade wird durch behutsame Verschiebungen fließend und führt so scheinbare Gegensätze zusammen.

Flankiert und zum Quartier vervollständigt wird das Hochhaus durch drei weitere Neubauten. Das das Hochhaus begleitende Bürogebäude übernimmt Teile von dessen Farblichkeit und folgt in seiner Kompaktheit einer verstärkten Fassadengliederung. Es nimmt eine auf das Hochhaus ausgerichtete, unterstützende Rolle ein, funktioniert jedoch auch als autarker, charakterstarker Baukörper.  

www.vsiarchitekten.de
www.hpp.com

Fotos:
Peter Stockhausen
www.peterstockhausen.de
Ralph Richter
www.ralphrichter.com

(Erschienen in CUBE Ruhrgebiet 04|22)

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