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Die Zukunft mitgedacht

Heute Kita morgen Seniorenresidenz – hier ist alles möglich

Auch in Hagen wird dem Mangel an Kita-Plätzen entgegen gewirkt. Das Architekturbüro... mehr

Auch in Hagen wird dem Mangel an Kita-Plätzen entgegen gewirkt. Das Architekturbüro Schmahl+Gerigk errichtete für die Hagener Gemeinnützige Wohnungsbaugesellschaft den Neubau Kita Königsstraße. Der kompakte, zweigeschossige Baukörper konnte durch seine Hybridbauweise in nur acht Monaten realisiert werden. Die Kita gliedert sich in drei Zonen. Die Neben- und Technikräume orientieren sich zum Fußweg in Richtung Nord-Ost. Mittig am Flur sind die Sanitäreinheiten, Garderoben und Spielflure angeordnet. Die Gruppenräume sowie der Mehrzweckraum öffnen sich zum Außenspielbereich in Richtung Süd-West. Dies spiegelt sich auch in der Fassade wider. Während an Vorderseite und an den Schmalseiten des Gebäudes verschieden große, versetzt angeordnete Fensterformate dominieren, prägen bodentiefe Fensterelemente die Rückseite. Der Sonnenschutz wird konstruktiv durch den vorgelagerten Laubengang und den Dachüberstand gewährleistet. Er kann bei Bedarf durch außenliegende Lamellen ergänzt werden.

Der Haupteingang ist leicht erkennbar durch das auskragende Vordach der Eckverglasung. Über einen Windfang betritt man das eigentliche Herz des Gebäudes – die zweigeschossige Eingangshalle. Eine große Freitreppe führt in das Obergeschoss, sie dient auch als Spielfläche und sogenanntes Kinderauditorium. Die ansteigenden Sitzstufen fungieren als Tribüne und der Eingangsbereich wird zur Bühne. Unterschiedliche Veranstaltungen vom Puppentheater bis zum Elterntreff sind möglich. Die Garderobenflure unterstützen durch ihre differenzierte Farbgebung die Wiedererkennung und Identifikation der Kinder mit ihren Gruppen. Ansonsten ist das Innere wohltuend schlicht gehalten.

Eine vertikale Holzfassade verleiht dem kubischen Baukörper eine feine Struktur. Der Wechsel von horizontaler und vertikaler Schalung gliedert die rückwärtige Fassadenfläche. Eine Stahlbeton-Skelettbauweise bildet das Tragwerk des Gebäudes. Die Raumbildung im Inneren geschieht ausschließlich in Leichtbauweise. Die vorgehängten Außenwände basieren auf vorgefertigten, gedämmten Holzrahmenelementen. Die Nachhaltigkeit des Gebäudes liegt im flexiblen Raumsystem, das in der Zukunft eine Umnutzung mit verhältnismäßig geringem Aufwand ermöglicht. Sollten die Geburtenzahlen wieder zurückgehen, könnte aus der Kita auch eine Tages- bzw. Seniorenpflege entstehen. Die offene, zweigeschossige Eingangshalle und die breite Treppe würden ein attraktives Entree und einen Ort der Begegnung bilden. Der rückwärtige Rettungsbalkon ließe sich mit einfachen Stahlbalkonen erweitern. Die im Erdgeschoss liegenden Wohnungen erhielten kleine Gärten, die restliche Freifläche wäre als Gemeinschaftsgarten nutzbar. Auch eine Büronutzung ist möglich. Barrierefreiheit und ein repräsentativer Eingangsbereich sind vorhanden. Die Gebäudetiefe von knapp 13 m lässt unterschiedliche Raumstrukturen zu. Der heutige Rettungsbalkon würde als zweiter Rettungsweg und als Austritt ins Freie dienen.

www.schmahl-und-gerigk.de

(Erschienen in CUBE Ruhrgebiet 03|19)

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