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Denkwürdige Architektur

Bauweise der Ruhr-Universität Bochum polarisiert seit jeher

Ein futuristischer Aufbruch in ein neues Zeitalter? Denkwürdige Architektur? Oder doch nur eine... mehr
Ein futuristischer Aufbruch in ein neues Zeitalter? Denkwürdige Architektur? Oder doch nur eine „graue Betonwüste“, die depressive Stimmungen wach ruft? Die Bauweise der Ruhr-Universität Bochum hat seit jeher polarisiert. Tatsächlich muss sie im Licht des damaligen Zeitgeistes betrachtet werden. Als das Architekturbüro Hentrich, Petschnigg und Partner (HPP) aus Düsseldorf 1963 den internationalen, städtebaulichen Ideenwettbewerb gewann, galten Funktionalität, Einheitlichkeit und industrielle Fertigung von Bauteilen als erstrebenswert.

Als erste Hochschule des Ruhrgebiets und erste Neugründung einer deutschen Universität nach dem Zweiten Weltkrieg hatte die Ruhr-Universität Bochum (RUB) Gewicht. Die konsequente Abkehr von traditionellen Baustilen und die absolute Distanz zu historischen Mustern (insbesondere zum 3. Reich) hatten damals höchste Priorität. Wirtschaftlichkeit, Typisierung, der Erhalt weiter Teile der Landschaft sowie die Verbindung und Überwindung der Fakultäten waren ebenfalls wichtige Entscheidungskriterien für die Jury. Die Pläne von HPP orientierten sich am internationalen Stil, der zu Beginn der 1960er-Jahre als modern und innovativ galt. Das bedeutende Thema Funktionalität fand Ausdruck in den Materialien Stahl, Beton und Glas. Übergroßes Pathos sollte vermieden, Wirtschaftlichkeit dagegen angestrebt werden. Beides wurde durch die uniforme, industrielle Fertigung aller Bauteile erreicht. Den unterschiedlichen Nutzungen entsprechend bestehen die Gebäudetypen der Institutsbereiche aus zwei Stahlbetonkernen für Treppen, Aufzüge, sanitäre Einrichtungen und Versorgungsschächte, die das übrige Tragsystem aus geschosshohen Stützen und Decken statisch zusammenbinden. Bei den Verwaltungsgebäuden, Bibliothek, Mensa und Audimax versuchte man jeweils typengerechte Architektur umzusetzen, um die unterschiedliche Gebäudefunktion zu verdeutlichen. Gerade an den zuletzt errichteten Gebäuden, wie dem Audimax, kann man bereits eine Tendenz zur Auflösung der streng schematischen und systematischen Gesamtstruktur erkennen. Der ursprüngliche Gedanke des architektonischen Schemas der RUB geht auf die Antike zurück. Die Idee: Es müsse möglich sein, das gesamte Wissen logisch miteinander in Verbindung zu setzen und an einem Ort zu vermitteln. Diese Idealvorstellung ist inzwischen als utopisch erkannt und historisch – und damit auch das Strukturschema der Ruhr-Universität. Es darf aber durchaus als denkwürdig gelten.

www.ruhr-uni-bochum.de
Fotos: Roberto Schirdewahn www.people-fotograf.de mehr

Fotos:

Roberto Schirdewahn
www.people-fotograf.de
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