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Außen schlicht – innen imposant

Die Salzfabrik auf Zollverein wurde zum Schaudepot des Ruhr Museums umgebaut

Die Salzfabrik auf dem Areal Kokerei Zollverein in Essen wurde 1959 gebaut, nahm 1961 ihren... mehr

Die Salzfabrik auf dem Areal Kokerei Zollverein in Essen wurde 1959 gebaut, nahm 1961 ihren Betrieb als Produktions- und Aufbereitungsstätte auf und wurde 1993 stillgelegt. In den Folgejahren ungenutzt, ermöglichte das Programm „Nationale Projekte des Städtebaus“ 2016 die Umwandlung der Salzfabrik zum neuen Schaudepot des Ruhr Museums. 2017 wurden Planinghaus Architekten aus Darmstadt von der Stiftung Zollverein mit dem Umbau und der Sanierung beauftragt. Das Stuttgarter Büro Südstudio, das durch zahlreiche Umbau- und Wechselprojekte bereits seit langem mit dem Ruhr Museum verbunden ist, übernahm die Ausstellungsarchitektur. An den ineinandergreifenden Schnittstellen arbeiteten Architekten und Innenarchitekten unter Einbeziehung der Denkmalbehörde eng zusammen. Das Schaudepot wurde im Herbst 2020 an das Ruhr Museum übergeben.

Der von außen unscheinbare Zweckbau offenbart seine Qualitäten im Inneren. Anders als bei der historischen Eingangssituation erfolgt der Zugang zum Schaudepot nicht über die beiden vorhandenen großen Tore, sondern mittig über ein gläsernes Foyer, das zentral auf die Schau­regale zuführt. Sodann werden die Besucher der beiden imposanten, 18 Meter hohen Lichthöfe mit ihren Verbindungsbrücken gewahr und registrieren die beeindruckende Betonskelettstruktur, die unverfälscht die massiven Spuren der Industrieproduktion zeigen. Ein Panorama­aufzug führt in die dritte Etage, von der aus die Ausstellung erschlossen wird. Auf dem Weg dorthin ergeben sich fantastische Blicke in die Lichthöfe und darüber hinweg auf die anderen Ebenen des Gebäudes. Das Ausstellungskonzept führt über die drei Ebenen Natur, Kultur und Geschichte zurück in das Erdgeschoss. Von den ältesten Sammlungsstücken der Geologie über die Archäologie und die vormodernen Bestände des Mittelalters und der frühen Neuzeit geht es in den Bereich der Industrie- und Zeitgeschichte der letzten 200 Jahre. „Es war uns wichtig, so viel Substanz wie möglich original zu erhalten, etwa die Patina an den Wänden mit ihrem leicht morbiden Charme. Die weitere Farb- und die Lichtgebung wurde dann feinfühlig auf das Gebäude abgestimmt“, erläutert Innenarchitekt Hannes Bierkämper. Der warme Grauton der neu gedämmten Außenwände bildet nun die farbliche Fassung und das Licht legt den Fokus nicht etwa auf einzelne Exponate, sondern illuminiert den ganzen Raum. Hinzu kommen – gänzlich unüblich für eine normale Depotmöblierung – weiße Regale, die hell und freundlich anmuten und die rund 25.000 Exponate, von denen rund ein Drittel zu sehen ist, gut zur Geltung kommen lassen.

www.planinghaus.de
www.suedstudio.de

Fotos:

Brigida González
www.brigidagonzalez.de

(Erschienen in CUBE Ruhrgebiet 04|21)

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