Wächter über die Stadt
Helmut Jahns Skyline Tower in der Parkstadt Schwabing
Eine der Hauptattraktionen bei der letzten „Nacht der Architektur“ war zweifellos der Skyline-Tower am Nordrand der Parkstadt Schwabing. Schlangen bildeten sich vor den Aufzügen zum 23. Stock. Von der Skylounge aus hat man eine gigantische Sicht auf die Lichter der Stadt hat, und bei Tag – so versichern die Menschen, die in diesem Gebäude arbeiten – kann man bei Föhn bis in die Berge sehen. Oben im 20. Stock ist auch ein Café eingerichtet, in dem man „dem Himmel so nah“ eine Kaffeepause einlegen kann. Im 20. und 21. Stockwerk liegen die Konferenzräume. Alle darunter liegenden Stockwerke sind die Büros der Haupverwaltung der Firma Osram, die den Tower und einen der beiden Campus-Flügel, genannt Bailey Palace, mit sieben Vollgeschossen gemietet hat.
Gleich zweimal hat sich der Stararchitekt Helmut Jahn im Parkstadt-Areal verewigt: mit den beiden durch eine gläserne Brücke verbundenen Highlight-Towers mit den markanten abgeschrägten Türmen und als zweitem Hochhaus mit dem Skyline-Tower, beide in einer Achse längs der A 9 stehend.
Hauptmerkmal des neueren Hochhauses ist sein leicht geneigtes Pultdach, das an der Südseite des Gebäudes in Richtung zur Stadt weit auskragt und wie ein Schutzdach über die Vollverglasung der Fassade hinausragt. Wobei Hochhaus ein weiter Begriff ist: Im Innern der Aufzüge vermittelt ein Schild die Maßstäblichkeit des Turms im Vergleich zu anderen Hochhäusern – sei es der Fernsehturm oder die geschwisterlichen Highlight-Towers – der kleine Bruder Skyline kommt da etwas zu kurz mit seinen „nur“ 85,2 m Höhe. Der Mangel an Höhe wird gewissermaßen durch zwei parallele Bürogebäude, die den so genannten Campus bilden, kompensiert. Die Nutzfläche umfasst stolze 44.000 m². Die beiden flacheren länglichen Bauten – der eine vier, der andere sechs Stockwerke hoch – bilden einen Innenhof, der sich gut als Treffpunkt und Aufenthaltsort im Freien nutzen lässt. Die Lobby im 7 m hohen Foyer ist in strahlendem Weiß gehalten und dient neben dem Empfangstresen auch zur Ausrichtung von Veranstaltungen. Die Tragwerkskonstruktion wurde von keinem geringeren als dem Bauingenieur und Architekten Werner Sobek entwickelt. Werner Sobek und Helmut Jahn haben schon des öfteren zusammengearbeitet, die beiden sind gewissermaßen ein eingeschworenes Team. Viel Lob und das Zertifikat „Deutsches Gütesiegel für Nachhaltiges Bauen in Gold“ wurde dem Tower schon vor Fertigstellung verliehen. Er ist ein „Green-Building“ erster Güte. Die gesamte Fassade ist als einschalige Glas-Hülle, als Elementfassade konzipiert. In der High-Tech-Verglasung sorgt eine Kombination von Edelgasfüllungen und Beschichtungen für eine sinnvolle Nutzung der Sonnenenergie, so erfüllt der Tower die höchsten Ansprüche an Energieeffizienz. Lüftung und Raumklima werden über ein dezentrales Zuluftsystem, das eine individuelle Handhabung erlaubt, geregelt. Seit Kurzem hat Osram hier einen Showroom eröffnet, der teils die Firmengeschichte, hauptsächlich aber die Fülle von Licht-Erzeugnissen, für die der Name Osram steht, präsentiert. Eine beeindruckende Lightshow demonstriert die schier unendlichen Möglichkeiten, die mit moderner LED- und Lasertechnologie erzeugt werden können.
www.jahn-us.com