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Verjüngungskur und neuer Glanz

Nach fünfjährigen Baumaßnahmen ist das Gärtnerplatztheater wiedereröffnet

Vor fünf Jahren noch ein totaler Sanierungsfall – heute ein strahlend neu-altes Theater. Nach... mehr

Vor fünf Jahren noch ein totaler Sanierungsfall – heute ein strahlend neu-altes Theater. Nach etlichen Debatten um steigende Kosten und verlängerte Bauzeiten darf nun gefeiert werden: Das 1865 eröffnete und von Franz Michael Reiffenstuel entworfene Gärtnerplatztheater am gleichnamigen Platz wurde generalüberholt und umgebaut. Der Spielbetrieb ging während dieser Umbaujahre ohne Unterlass weiter – an die zehn Ausweichspielstätten wurden bespielt, darunter die Reithalle, das Cuvillestheater, das Fröttmaninger Zelt oder die Alte Kongresshalle. Intendant des „Wanderzirkusses“ war und ist Josef E. Köpplinger, der die Umbauphase mit seiner Mannschaft bravourös überstanden hat. Sein Ziel war es bei Beginn seiner Amtszeit, das Profil des Hauses als Musiktheater mit all seinen Facetten zu schärfen. Das kann er nun im wiedereröffneten Haus unter Beweis stellen.

Am Ende haben die Baumaßnahmen 121,6 Millionen verschlungen. Ein teures Unterfangen – aber ein wichtiger für eine Kulturmetropole wie München. Vergegenwärtigt man sich den Aufwand, der hier getrieben wurde, wird die Höhe der Kosten plausibel: Zuschauerhaus und Bühnenturm wurden größtenteils erhalten, aber die technischen Anlagen waren veraltet und mussten erneuert werden. Der Brandschutz wurde den heutigen Bestimmungen und die Energieversorgung ebenfalls dem heutigen Standard angepasst. Der gesamte Verwaltungstrakt wurde abgerissen und durch einen größeren Neubau ersetzt.

Im Publikums- und Bühnenbereich sieht eigentlich alles fast aus wie vorher. Bei genauerem Hinsehen sieht man die Aufzüge, die es vorher nicht gab, die Maßnahmen für die Barrierefreiheit, die neuen Sanitäranlagen, den neuen Garderoben- und Kassenbereich, und das Gestühl hat neue Polster bekommen.

Der komplette Neubau des Backstage-Bereichs ist für den Theaterbesucher gar nicht wahrnehmbar. Er reicht 16 m in die Tiefe und beherbergt Verwaltung, einen unterirdischen Proberaum mit der gleichen Fläche wie die Hauptbühne sowie Ballett-und Chorsaal, die Werkstätten, die Schauspielergarderoben und den neuen Orchesterprobesaal – das Glanzstück des Neubaus mit einer gewagten asymmetrischen Fensterfront. Der Entwurf für den Neubau stammt vom Münchner Architekturbüro Atelier Achatz unter der Oberleitung des Staatlichen Bauamts München 1.

www.atelier-achatz.de

Fotos:

Christian POGO Zach