Mit einem Band aus Zedernholz
Ungewöhnliches Haus in einem Münchner Wohnviertel
In einem Münchner Wohnviertel, das sich durch eine sehr heterogene Bebauung auszeichnet, befindet sich das Grundstück, auf dem die Architekten Volker Petereit und Susanne Muhr vom Münchner Architekturbüro lynx architecture dieses ungewöhnliche Projekt verwirklichten. Von einem privaten Bauherrn beauftragt sollte auf dem nur 580 m² großen Grundstück ein dreigeschossiges Haus, das Platz für ein Ehepaar bietet, realisiert werden.
Obgleich sich unmittelbar neben dem neuen Projekt zweigeschossige Satteldachhäuser sowie Staffelbauten aus den Siebziger Jahren befinden, konnte der Entwurf eines klar geschnittenen dreigeschossigen Kubus mit Flachdach auch bei der planungs- und baurechtlichen Beurteilung bestehen, so dass der Verwirklichung des Gebäudes nichts mehr im Wege stand.
Nach einer Bauzeit von insgesamt 14 Monaten konnte die Familie ihr neues Domizil beziehen, das seine Dreigeschossigkeit deutlich über die horizontale Gliederung der Fassade präsentiert. Sowohl Erdgeschoss als auch das oberste Geschoss sind mit großflächigen, modern wirkenden Verglasungen und Verkleidungen aus Glasfaserbetonplatten ausgewogen aufgeteilt. Das dazwischenliegende Geschoss ist vollständig mit Zedernholzlatten verkleidet, die das Gebäude wie ein Band umfassen. Da die Verkleidung an den entsprechenden Stellen mit Klappläden versehen ist, lassen sich auch die dahinterliegenden Fenster leicht öffnen. So imposant das Gebäude inmitten der zweigeschossig bebauten Umgebung von weitem wirkt, so imposant bleibt es auch, wenn man sich ihm nähert. Das liegt vor allem an der außergewöhnlich großen, fast schon überdimensioniert wirkenden 1,60 m breiten Eingangstür, welche raumhoch angelegt ist und sich wie ein Wandelement bündig in die Fassade einfügt. Ein Beispiel für die Präzision der Planung, die auch beim weiteren Zugang ablesbar ist. So gelangt man von der Garage aus über einen direkten Zugang direkt ins Zentrum des Erdgeschosses. Dabei ist das Garagentor ebenso plan wie die Eingangstür in der Betonverkleidung integriert und von außen nicht als solche erkennbar.
Die Innenräume sind über alle Geschosse hinweg fließend ausgebildet, so dass das Haus ganz ohne Flurzonen auskommt. Dabei ändern sich über die Geschosse die einzelnen Nutzungen. Je höher es geht, umso privater werden auch die Räumlichkeiten. Während der Wohn- und Essbereich im Erdgeschoss untergebracht ist, finden sich im ersten Obergeschoss das Büro, das Gästezimmer sowie ein Fitnessbereich. Im zweiten Obergeschoss schließlich trifft man auch auf den privaten Schlafbereich mit angrenzender Dachterrasse. Wie das äußere Erscheinungsbild schon vermuten lässt, kamen im gesamten Gebäude nur wenige unterschiedliche Materialien zum Einsatz, die grundsätzlich unverfälscht in ihrer natürlichen Oberfläche und Farbe verwendet wurden.
www.lynx-a.com
Architekten
lynx architecture
www.lynx-a.com
Fotografie
Gisela Schenker
www.giselaschenker.com
Michael Ingenweyen
www.ingenweyen.de
Gunter Bieringer
www.gunterbieringer.de
Bauleitung und SiGeKo
Thomas von Ginkel
www.vg-architekten.de
Fassade und Holz-Alu-Fenster
A. Höngberger Alfons Ammer
Innentüren und Einbauschränke
Hans Fischer
www.planungsstudio-fischer.de
Küche
Bulthaup München
www.bulthaup.com
Parkett
Markus Schober
www.markus-schober.de
Haustechnik
Sebastian Pichler
www.haustechnik-pichler.de
Maler
Martin Held
www.malerheld.de
Fliesen
Fliesen Jegg
www.fliesen-jegg.de
Estricharbeiten
Andreas Singhammer
www.fussboden-estrich.de
Elektro
Weiherer
www.elektro-weiherer.de