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50er-Jahre Schaufenster

Erweiterungsbau für das erfolgreiche Privattheater Metropol

Das Metropol Theater gilt als Theaterwunder des letzten Jahrzehnts. In einer Stadtrandlage im... mehr
Das Metropol Theater gilt als Theaterwunder des letzten Jahrzehnts. In einer Stadtrandlage im Norden Münchens, inmitten von Einfamilienhäusern und Wohnblocks residiert der „Laden“, der bundesweit für seine Produktionen gelobt wird. Zum Großteil ist dies Jochen Schölch, dem Hausherrn, Intendanten und Theatergründer, zu verdanken, der mit großem Einsatz an seinem Haus festhielt. Früher, in den kino-vernarrten 50er-Jahren, war hier das alte Kino Freimann. Als es wegen Unrentabilität geschlossen werden musste, zog für eine Zeitlang ein Tonstudio ein. Und dann kam das Metropol und erweckte den Laden zu neuem Leben.

Innen, im alten Kinosaal, ist das Ambiente noch originalgetreu erhalten. Die Bühne musste freilich theatertauglich gemacht werden. Das alte Kinofoyer hielt in den letzten Jahren den Besucherscharen nicht mehr stand, schließlich wollte man ja nicht nur Stücke sehen, sondern sich auch im Anschluss unterhalten oder Premieren feiern.

Eine bauliche Erweiterung war dringend geboten. Jochen Schölch erinnerte sich an eine zehn Jahre alte Zeichnung, auf der bereits damals der Münchner Architekt Werner Lederer-Piloty seine Vorstellung eines angemessenen Foyeranbaus skizziert hatte. Durch eine Spendenaktion über fünf Jahre wurde das Geld für den Bau per Kollekte gesammelt. Das Architektenehepaar Lederer-Piloty und Sohn haben nun den schönsten aller möglichen Anbauten realisiert: Einen modernen Pavillon als Reminiszenz an die 50er-Jahre – als Café, zweite Spielstätte und als Theaterfoyer, das Dank der Sammelleidenschaft des Hausherrn Schölch auch noch mit echten 50er-Reliquien bestückt ist, mit alten Lampen, Tischen, Stühlen, Vitrinen und einer Leuchtschrift vor dem Eingang. Pünktlich zum 15-jährigen Bestehen des Theaters im Herbst 2013 konnten das umgebaute Foyer und die völlig neu gestaltete Toilettenanlage eingeweiht werden.

Nicht nur optisch, auch konstruktiv haben die Architekten hier ein Meisterwerk geschaffen: Dem schlichten 50er-Jahre Haus mit Satteldach wurde ein geschwungener, der Architektursprache der damaligen Zeit entsprechender gerundeter gläserner Vorbau hinzugefügt. Während der Bauarbeiten musste der Bestandsbau teilweise abgefangen werden, da nun dort ein breiter Durchgang geschaffen wurde, wo ursprünglich Außenwand war. Das sich zum Altbau hin absenkende Dach des Anbaus wurde auf einer Stahlschiene in der alten Hauswand verankert. Vorn kragt es 75 cm über die geschwungene Glasfassade aus, um vor einfallendem Sonnenlicht zu schützen. Die geschwungene Form des Anbaus wird im Inneren durch eine gepolsterte Bank nachvollzogen. Die hölzernen Stützen sind leicht nach außen geneigt und zwischen ihnen die stabilen Schallschutzscheiben eingepasst. Eine wunderbare bauliche Leistung, die dem Theater nun endlich die Atmosphäre verleiht, die ihm gebührt.

www.lederer-piloty.de
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Jakob Piloty