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Vermittelnder Kubus

Ein Mehrfamilienhaus in Neuehrenfeld schafft neue stadträumliche und gestalterische Bezüge

Das eingeschossige Ladenlokal in der Ennenstraße im Kölner Stadtteil Neuehrenfeld war aufgrund... mehr

Das eingeschossige Ladenlokal in der Ennenstraße im Kölner Stadtteil Neuehrenfeld war aufgrund seines Zuschnittes und fehlender Anlieferungsmöglichkeiten nur noch schwer vermietbar. Es sollte daher zurückgebaut werden. Stattdessen wollte die Eigentümerin, Die Ehrenfelder Gemeinnützige Wohnungsgenossenschaft, Wohnungen in bester Lage schaffen. Die beauftragten Kölner Architekten Damrau und Kusserow entwickelten auf dem eng bemessenen Grundstück einen viergeschossigen Baukörper, in dem vier familiengerechte Etagenwohnungen Platz finden. Zugleich wird dabei der Blockrand aufgebrochen und das vorher verschlossene Blockinnere für alle Bewohner des Quartiers zugänglich und zu einem grünen Freiraum mit einem kleinen Spielplatz umgewidmet.

Größte Herausforderung war beim Entwurf das benachbarte denkmalgeschützte Ensemble aus den 1930er-Jahre, das ebenfalls im Besitz der Wohngenossenschaft ist und sich um einen Platz mit Brunnenanlage gruppiert. Nach zeitintensiver Abstimmung mit der Unteren Denkmalbehörde konnte der Baukörper so an das Nachbargebäude gesetzt werden, dass er den Schlussstein der historischen Häuserzeile bildet. Mit seinem kubischen Volumen, der monochromen Gestalt sowie dem Rücksprung aus der Straßenflucht nimmt der Neubau eine eigenständige städtebauliche Haltung ein. Zugleich liefert der Neubau aber auch Antworten auf das denkmalgeschützte Nachbargebäude, indem es durch identische Fensterformate, einen Besenstrichputz und aufgeputzten Fensterfaschen historische Bezüge anklingen lässt.

Die Freisitze der jeweils 92 m² großen Vierzimmerwohnungen sind dabei als Loggien ausgebildet und werden zu einem komplett integrierten Teil des Gebäudes, sodass allein die rückseitig zum Innenhof orientierten Außenfluchttreppen aus der Flucht treten. Der klaren, kubischen Formgebung des Gebäudes kommt dies zugute. Der Versprung des Baukörpers schafft zudem auch erstmals Raum für eine straßenbegleitende Bepflanzung.

Das nachhaltige Energiekonzept des Gebäudes basiert auf einer Wasser-Wasser-Wärmepumpe. Sie gehört aufgrund der Nutzung der konstanten Temperatur der Grundwasserquelle zu den effizientesten Wärmepumpen und ermöglicht ein Niedertemperaturheizsystem. Für die Warmwassererzeugung wird das Energiekonzept mit Durchlauferhitzern ergänzt. Diese stützen sich energetisch auf die Photovoltaikanlage, welche durch den genossenschaftlichen Stromanbieter „Die Energiegewinner“ betrieben wird. Die Bewohner des Neubaus wie des denkmalgeschützten Nachbargebäudes können dadurch erstmals von einem günstigen und umweltfreundlich erzeugten Strommix profitieren.

www.damrau-kusserow.de
www.die-ehrenfelder.de


Fotos:

Ludolf Dahmen
www.ludolfdahmen.de

(Erschienen in CUBE Köln Bonn 04|20)

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