Positive Wirkung
Ein klassischer Baukörper verwandelt die Nachbarschaft
Ein dreieckiges Grundstück, ein wirtschaftlich vertracktes Umfeld und ein eingeschränktes Budget können bei der Planung eines Hauses zur Herausforderung werden. Ein unlösbares Unterfangen ist so etwas aber nicht. Das zeigt der Neubau aus dem vergangenen Jahr des Kölner Architekturbüros Axel Steudel. Die Bedingungen waren geradezu ein Ansporn für die Architekten: „Wir wollten mit dem Neubau einen gestalterischen Mehrwert und eine hohe Wohnqualität erzielen. Dem schwierigen Umfeld und seinen begrenzten Mieterträgen wurde mit einem soliden, langlebigen Bau begegnet.“
Der rund 25 m lange, zweigeschossige Neubau mit Staffelgeschoss ist praktisch und logisch organisiert und berücksichtigt ein ganzes Stück weit die Privatsphäre der Bewohner, soweit das bei einem Mehrfamilienhaus möglich ist. Drei zurückversetzte Mauernischen bilden die Hauptzugänge für insgesamt fünf Wohnungen. Die zwei Gartenwohnungen sind separat über die beiden äußeren Haustüren zu erreichen. Die mittlere Haustür führt ins gemeinsame Treppenhaus der zwei Wohnungen im Obergeschoss und der Dachwohnung im Staffelgeschoss. Die Wohnungen sind übersichtlich geschnitten und verfügen über große Loggien oder Terrassen sowie Bäder mit Tageslicht. Die Abstell- und Technikräume befinden sich straßenseitig hinter der geschlossenen Fassade im Erdgeschoss – auf einen Keller konnte daher verzichtet werden. In Anlehnung an die regional typischen Backsteinbauten wurde das Sockelgeschoss in einem rötlichen Klinker verkleidet, die Obergeschosse wurden mit einem weißen mineralischen Kratzputz versehen. „Der Klinker verortet den Baukörper in der Nachbarschaft und unterstützt gleichzeitig dessen klassische Formgebung“, so die Architekten. Doch nicht nur auf die Gestaltung, auch auf eine effiziente Konstruktion wurde großen Wert gelegt. Bis auf die Klinkervorsatzschale mit Kerndämmung wurde das Haus lediglich einschalig aus Leichtbeton gemauert und beidseitig verputzt. Diese monolithische Bauweise kommt ohne zusätzliche Wärmedämmung aus. Bei der Planung der haustechnischen Anlagen verfolgten die Architekten ein energiebewusstes Konzept, wovon die Bewohner tagtäglich profitieren. So liefert eine Luftwärmepumpe die Wärme für die Fußbodenheizung, die Trinkwassererwärmung erfolgt nach Bedarf dezentral. In den Bädern und Küchen wird der Luftwechsel über Abluftöffnungen in Kombination mit Fensterfalzlüftern, über die bei geschlossenem Fenster eine Frischluftversorgung gewährleisten wird, erzielt. „Zusammen bilden diese Elemente eine energetisch effiziente Anlage bei tragbaren Investitionskosten sowie günstigen Unterhalts- und Betriebskosten“, berichten die Architekten abschließend.
www.axelsteudel.de
Architekten:
Architekturbüro Axel Steudel
www.axelsteudel.de
Fotos:
Christian Eblenkamp
www.christian-eblenkamp.de