Naturnah
Mitten in der Natur: Ein Kindergarten und ein Pfarrzentrum als ringförmige Raumschichten
Schöner kann es für Kinder kaum sein: Mitten im Grüngürtel, auf einem Grundstück, das von mächtigen Baumgruppen umgeben ist, liegt ganz idyllisch der Kindergarten der Kirchengemeinde St. Agnes. Das eingeschossige Ensemble, das aus vier rechteckigen Baukörpern besteht, gruppiert sich um einen Innenhof, ohne sich abzuschotten – immer wieder spielt die Architektur mit ganz gezielten Blickachsen und Ausblicken in den angrenzenden Naturraum. Geplant und realisiert wurde der Neubau von den Architekten Thomas Duda (Bergisch Gladbach) und Hajo Bousset (Düsseldorf); die Außenraumgestaltung stammt vom Büro ex terra landschaftsarchitektur aus Langenfeld.
Die vier Gebäude, die neben dem Kindergarten das Pfarrzentrum der Gemeinde beherbergen, sollen mit ihren ringförmigen Raumschichten an die Jahresringe eines Baumes erinnern: Zone um Zone werden Erschließung, Nebenräume und Aufenthaltsräume um den Innenhof organisiert. „Im Zentrum haben wir einen Baum gepflanzt, an dem die Kinder das Wachstum in der Natur und den Wechsel der Jahreszeiten beobachten können. Darüberhinaus steht der Baum als Metapher für das Wachstum und die Entwicklung der Kinder“, so Thomas Duda zur Planungsidee. Vier verglaste Eingänge verbinden die Gebäude untereinander und schließen an den ringförmigen Erschließungsbereich an mit dem Effekt, dass die Erschließungsachsen zu Blickachsen werden und somit wechselseitige Ein- und Ausblicke jederzeit möglich werden. „Gesteigert wird diese Wirkung, indem sich die Erschließungsflure zum Park hin verbreitern: Somit wird der Blick noch großzügiger in die Natur gelenkt“, ergänzt Duda.
Nicht nur, dass die vier Erschließungszonen die vier Gebäude zu einem Ensemble verbinden. Die gemeinsame innere Erschließung verbindet das Pfarrzentrum und den Kindergarten und ermöglicht eine Vielzahl an räumlichen und inhaltlichen Synergien: So konnten beispielsweise das Raumprogramm und damit auch die Baukosten durch Doppelnutzung einzelner Räume reduziert werden; ferner findet ein anregender Austausch zwischen Kindergarten und Pfarrnutzung statt. Alle Räume des Pfarrzentrums und des Kindergartens mit ihren unverwechselbaren farbigen Eingängen bilden eine räumliche Einheit und orientieren sich zum zentralen Treffpunkt. Mit Hilfe großer Schiebetüren lässt sich die Glasfassade öffnen, sodass sich die beiden Nutzungen in den Innenhof ausdehnen. „Auf diese Weise wollten wir bei bedarf Innen- und Außenraum miteinander verschmelzen, natürliche und künstliche Materialien verbinden und die Grenze zwischen Natur und Kultur öffnen“, so Thomas Duda.
www.dudaarchitekten.de
www.bousset-architekten.de
www.radecki-ex-terra-landschaftsarchitektur.de
Architekten:
Duda Architekten
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Bousset Architekten
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Landschaftsarchitekten:
ex terra landschaftsarchitektur
www.radecki-ex-terra-landschaftsarchitektur.de
Fotos:
Jürgen Schmidt