Nachhaltige Verkehrsplanung
Köln setzt auf vernetzte Mobilitätskonzepte
Täglich stehen Millionen Menschen weltweit in den Metropolregionen im Stau, die bestehenden urbanen Mobilitätskonzepte stoßen an ihre Grenzen. Gibt es Möglichkeiten, den zunehmenden Verkehr in den Griff zu bekommen? Ja, sagen Stadtentwicklungsplaner. Denn immer mehr Ballungsräume verfolgen eine nachhaltige Verkehrsplanung – mit großem Erfolg. Die Stadt Köln setzt dabei auf das Strategiepapier Köln mobil 2025.
Beispiel Öffentlicher Nahverkehr: Angesichts des spürbaren Anstiegs an ÖPNV-Nutzern arbeitet die Stadt daran, Engpässe zu beseitigen und
Netzergänzungen voranzutreiben, um den Wechsel vom privaten PKW auf den ÖPNV noch attraktiver zu gestalten. Am Stadtrand finden sich etwa 40 Park+Ride-Stationen, an denen das Auto geparkt und die Fahrt ins Zentrum bequem mit der Bahn fortgesetzt werden kann. Schon heute fühlen sich die Bewohner Kölns in ihrer Alltagsmobilität zunehmend weniger an ein bestimmtes Verkehrsmittel gebunden. Sie kombinieren stattdessen verstärkt verschiedene Möglichkeiten wie etwa das Fahrrad und die Bahn miteinander. Tatsächlich reichen aber die Kapazitäten im innerstädtischen Stadtbahn- und Busverkehr zu den Stoßzeiten nicht mehr aus. Daher arbeitet Köln an der Weiterentwicklung des städtischen Schienennetzes. So wird nicht allein die Fertigstellung der Nord-Süd-Stadtbahn vorangetrieben: geplant ist, die Kapazität auf der Ost-West-Achse durch längere Bahnsteige und Zugeinheiten zu erhöhen. Auch Netzergänzungen, wie beispielsweise die Linie 13 linksrheinisch oder die rechtsrheinische Ringstrecke, und Streckenverlängerungen in bislang noch nicht von der Schiene erschlossene Stadtteile sind geplant. Neben der Stadtbahn soll das wesentlich flexiblere Busnetz ebenfalls ausgebaut werden. Mit dem Ziel: Immer mehr Wohnviertel werden immer besser an das Netz des öffentlichen Nahverkehrs angeschlossen. Gute Gründe, das eigene Auto stehen zu lassen und auf Bus oder Bahn umzusteigen. In direkter Zusammenarbeit mit weiterführenden Schulen denkt die Stadt auch darüber nach, wie sich Unterrichtsanfangszeiten anpassen lassen, um die Überbelastung einzelner Linien auf mehrere Fahrten zu verteilen.
Das Fahrradverleihsystem KVB-Rad der Kölner Verkehrs-Betriebe bietet mit über 900 Leihfahrrädern, die stationsunabhängig im Stadtgebiet abgestellt und genutzt werden können, eine gute Möglichkeit, um den ÖPNV mit dem Fahrrad zu verbinden. Auch Bike+Ride-Stationen im Stadtgebiet machen einen Umstieg attraktiv: mittlerweile stehen in Köln über 7.200 Stellplätze für Fahrräder an Haltestellen zur Verfügung. Die Zukunft liegt dabei in integrierten Mobilitätskonzepten aus einer Hand. So setzt Köln darauf, Kundenkarten zum Beispiel der Verkehrsgesellschaften dahingehend weiter zu entwickeln, dass sie als Mobilitätskarten auch für das Anmieten von Fahrrädern oder Elektroautos genutzt werden können.
Der Umstieg auf das Rad soll verstärkt dazu beitragen, den Individualverkehr in der Innenstadt zu entlasten: Daher werden Radverkehrsrouten auf Hauptachsen komplettiert, Umwege für Radfahrer sollen, wenn möglich, durch Öffnung von Einbahnstraßen der Vergangenheit angehören. Auf einer gut acht Kilometer langen Strecke zwischen dem Bahnhof Frechen und der Kölner Universität entsteht zudem in den kommenden Jahren ein komplett beleuchteter und von nur wenigen Ampeln unterbrochener Radschnellweg. Hier sollen vor allem Pendler den Umstieg auf das Rad wagen – im besten Falle bis zu 6.000 pro Tag.
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