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Korrespondierende Vielecke

Fünfeckiger Hotelneubau am Köln-Bonner Flughafen

Das Terminal 1 des Köln-Bonner Flughafens war bei seiner Eröffnung im Jahr 1970 einzigartig in... mehr

Das Terminal 1 des Köln-Bonner Flughafens war bei seiner Eröffnung im Jahr 1970 einzigartig in Europa, war er doch von Paul Schneider-Esleben als sogenannter Drive-in-Flughafen konzipiert. Ein Vorbild, das selbst heute noch Architekturschaffende beeinflusst. Die fünfeckige Grundrissfigur des Terminal-Binnenbereichs findet sich in der Kubatur des Hotelneubaues von JSWD wieder. Auch die bandartige Fassadengestaltung des Hotels lehnt sich an die des preisgekrönten Gegenübers an. Die wie Tragflächen gebogenen Horizontallamellen aus Aluminium umfahren auch die abgerundeten Gebäudeecken. Auch die Gestaltung im Haus (Brumann Innenraumkonzepte) orientiert sich am Thema Flughafen, Reisen und dieser ganz speziellen Umgebung. Realisiert wurde der Hotelneubau vom Projektentwickler Art-Invest Real Estate. Ein Fonds des Immobilienunternehmens hält das Objekt im Bestand. Betrieben wird das Hotel von der Ghotel Group (Franchisenehmer von Marriott) unter der Lifestyle-Marke Moxy.

Alles andere als gewöhnlich werden Gäste nicht im Erdgeschoss empfangen, sondern im obersten Stockwerk. Dieser öffentlich zugängliche Bereich lädt mit seiner Aussichtsterrasse und einem Restaurant nicht nur Reisende zum Verweilen ein. Die 24 Stunden geöffnete Bar fungiert zugleich als Check-in und erweitert die Lobby. Alle, die hier hochkommen, haben einen Rundumblick über das Flughafengelände bis hin zur Wahner Heide. Hotelgäste wohnen in den 250 Zimmern, die sich über das erste bis hinauf zum vierten Obergeschoss verteilen. Im Erdgeschoss ist dagegen die Technik untergebracht, die üblicherweise auf den Dächern von Hotels ihren Platz findet. Neben der Anlieferzone befinden sich hier die Büros der Hotelverwaltung und ein Fitnessraum für die Gäste. „Am Flughafen ist die fünfte Fassade, also die Dachfläche, besonders wichtig, da sie aus dem Flugzeug von oben zu sehen ist“, begründet Christian Mammel, Associate Partner bei JSWD, den Aufbau. Eine Tiefgarage dagegen gibt es nicht. Wer mit dem Auto anreist, kann die umliegenden Parkhäuser nutzen. Direkt am Hotel stehen nur einige Behinderten- und Mitarbeiterparkplätze zur Verfügung.

In Folge der umgekehrten Anordnung der Funktionsbereiche befindet sich angrenzend an die öffentliche Bereiche im fünften Obergeschoss eine Dachterrasse mit großen Pflanzbeeten. Zur Bewässerung wird das Regenwasser aufgefangen. Auf der Dachfläche des Staffelgeschosses ist eine Photovoltaikanlage zur Stromgewinnung. Dieser ressourcenschonende Ansatz findet sich auch in der Gebäudetechnik wieder. Wasserspar­armaturen, mit Bewegungsmeldern ausgestattete LED-Leuchten und Präsenzmelder sowie eine smarte Gebäudesteuerung sind Teil der nachhaltigen Planung. Wer hier nächtigt, bekommt das Flughafenfeeling gleich dazu. Die Teppiche der Korridore sind wie Start- und Landebahnen des Flugfeldes gestaltet, Piktogramme greifen die typische Bildsprache eines Flughafens auf. Im Grunde fühlt sich der Aufenthalt in diesem Hotel an wie an einem echten Flughafen, nur viel bequemer. Aber Vorsicht, der Flugsteig befindet sich definitiv nebenan.

www.jswd.de

Fotos:

Christa Lachenmaier
www.christalachenmaier.com

(Erschienen in CUBE Köln Bonn 02|22)

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