Zwei mal eins
Individuelles Wohnen im Doppelhaus
Auf einem Hanggrundstück in Eißendorf im Bereich der Harburger Berge hatte der Bauherr seit 2004 in einem in den 1930er-Jahren gebauten Haus gelebt. Das einfache Siedlerhaus war mittlerweile stark sanierungsbedürftig. Die Planungen zur Sanierung ergaben, dass diese finanziell einem Neubau entspräche und zu viele Kompromisse eingegangen werden müssten. So fiel der Entschluss, ein Doppelhaus zu errichten, das mit terrassierten Außenanlagen und Pflanzungen sowie offenen Raumlösungen für Urlaubsflair im eigenen Haus sorgen sollte.
Die entwurfliche Herausforderung für die Architektin Andrea Schulz war, sowohl die energetischen Vorteile eines kompakten Doppelhauses zu nutzen als auch die Privatheit beider Wohneinheiten mit jeweils 140 m² zu gewährleisten. Auf fast quadratischer Grundfläche entstand ein optisch einheitlicher Baukörper, der aber zwei eigenständige und separate Eingangssituationen ausbildet. Die geschickte Positionierung auf dem Grundstück erlaubt großzügige Gartenflächen mit der Hanglage folgenden Hochgärten und Terrassen.
Haus A wurde als „offenes Haus“ konzipiert. Am Lichthof der unteren Ebene liegt eine Gästebereich mit Schlafzimmer und Bad. Die Gemeinschaftsebene mit Kamin, Einbauten und Schränken beherbergt einen als Büroarbeitsplatz oder weiteres Gästezimmer flexibel nutzbaren Bereich. Die obere Ebene ist der Schlaf- und Wellnessbereich. Über eine separate Ankleide ist die Dachterrasse mit Abendsonne und Weitblick erreichbar, ohne den privaten Schlafbereich betreten zu müssen. Haus B ist in seiner Konzeption ähnlich, jedoch klassischer mit einer kleinteiligeren Zimmerstruktur im Obergeschoss gestaltet. Die untere Ebene ist wie ein abgeschlossenes Apartment mit Ankleide, Bad sowie Wohn- und Schlafbereich mit direktem Austritt auf die untere Terrasse mit Abendsonne angelegt. Lichteinfall und optimale Ausrichtung auf die unterschiedlichen Qualitäten der Himmelsrichtungen waren entscheidende Entwurfs-parameter.
Angepasst an die helle Nachbarbebauung wurde ein zurückhaltender, hellgrauer Verblendziegel gewählt, ein zweifach gebrannter Wasserstrichziegel mit sehr geringer Wasseraufnahmefähigkeit von der Ziegelmanufaktur Janinhoff. Im monochromen Gesamtbild der Gebäudehülle zeichnet sich das Mauerwerk zugleich durch das Spiel mit Licht und Schatten aus. Je nach Tageszeit und Witterung wirkt das Haus unterschiedlich, durch die Vor- und Rücksprünge erscheint eine subtile und bei Sonneneinstrahlung besonders ausdrucksstarke Gliederung auf der Fassade. Um das gewünschte Bild zu erzielen, wurden alle Steine auf dem Blatt Papier „vorgemauert“ und alle Besonderheiten markiert.
www.schulz-budinger.com
Architekten:
Schulz & Budinger Ingenieure
www.schulz-budinger.com
Ziegelei:
Janinhoff Klinkermanufaktur
www.janinhoff.de
Aluminiumfenster:
Auschra Metallbau
www.auschra.de
Elektroinstallation:
Tietje Elektro
www.elektrotreff.de/tietje-elektro
Glas- und Metallbau:
Jokusch Glas- und Metallbau
www.jokusch.de
Schlosser:
Stefan Kahle
Telefon: 04174-2243
Tischler:
Oertzen – die Tischler
www.tischlerei-oertzen.de
Dach:
Johanns Bedachung
www.johanns-dach.de
Haustechnik:
R.Buchholz Heizungsbau
www.buchholz-heizungsbau.de
Fotos:
Andreas Lechtape