Wohnen statt Verwaltung
Die Wandsbeker Höfe als gelungenes Beispiel für Nachverdichtung
Im Zentrum Wandsbeks liegt zwischen der St.-Josef-Kirche und dem Amtsgericht ein attraktives Grundstück, das im Bebauungsplan als „Verwaltung“ ausgewiesen war. Da die Bestandsgebäude – mit Ausnahme des ehemaligen Polizeikrankenhauses – für Verwaltungszwecke nicht mehr benötigt wurden, konnte es für den Bau von Wohnungen nachverdichtet werden. Nach dem Hamburger Baurecht ist ein solches Vorhaben nur möglich, wenn es sich in die Eigenart der näheren Umgebung einfügt. Dem Vorhaben wurde stattgegeben, da es sich hinsichtlich der Anordnung der Gebäude auf dem Baugrundstück sowie in der Straßenabwicklung und der geplanten Dichte an den bestehenden Wohngebäuden orientiert. Identitätsprägende Elemente für das neue Wohnmilieu sind die im Norden angrenzende St.-Josef-Kirche und eine erhaltenswerte alte Rotbuche, deren Integration in vielen Planungsbesprechungen mit dem Bezirk vom beauftragten Büro LRW Architekten untersucht, entwickelt und abgestimmt wurde.
Nach Abbruch des Gebäudes an der Schädlerstraße wurden auf dem Grundstück zwei neue Wohngebäude mit insgesamt 46 Wohnungen und einer gemeinsamen Tiefgarage errichtet. Zwischen Schädlerstraße und Witthöftstraße gruppiert sich eine fünf- bis siebengeschossige, solitärartig aufgelockerte Bebauung aus einem Vorderhaus und einem Hofhaus im rückwärtigen Grundstücksteil um den großen alten Baumbestand im Innenhof.
Das fünfgeschossige Vorderhaus mit Staffelgeschoss verfügt über 24 Wohneinheiten, schließt im Süden direkt an die Nachbarbebauung an und verweist mit dem westlich anschließenden Gebäudeteil in den reizvollen, ruhigen Blockinnenbereich. Eingang sowie Zufahrt zur Tiefgarage erfolgen von der Schädlerstraße. Im Innenhof liegt ein gleich hohes, aber mehrfach zurückgestaffeltes Hofhaus mit 22 Wohnungen, maßstäblich abgestimmt auf die St.-Josef-Kirche mit ihrer zum Hof orientierten Giebelseite. Alle Wohnungen verfügen über großzügige Terrassen, Balkone oder Dachterrassen; mit dem ruhigen Hofambiente und den Blickbeziehungen zu der schönen alten Buche bieten sie ein attraktives städtisches Wohnen. Baumbestand und Kirchengebäude prägen in ihrer stadträumlichen Integration maßgeblich das neue Wohnmilieu, das durch eine neue fußläufige Verbindung zwischen Schädlerstraße und Witthöftstraße mit dem Quartier verbunden ist.
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